30.01.2025 von SWYRL/Jasmin Herzog
Ratten sind unsozial und dumm? Mitnichten! Die Filmemacherin Catharine Parke räumt in ihrer spannenden Dokumentation mit so einigen Vorurteilen über die Nagetiere auf und zeigt, welche Vorteile die Verhaltensforschung an Ratten für uns Menschen bringt. 3sat wiederholt den Beitrag von 2024 zur Primetime.
Das Verhältnis zwischen Menschen und Ratten kann wohl als Hassliebe bezeichnet werden: Entweder mag man die bekanntlich fast omnipräsenten Nager oder man verachtet sie - schließlich sind sie als Schädlinge und Überträger von Krankheiten verschrien. Doch zumindest im Animationsfilm "Ratatouille" (2007) kann man die begabten Ratten um den tollpatschigen Koch Linguini nur bestaunen. Mit ihrer Doku könnte Catharine Parke das Bild, das Menschen von Ratten haben, ebenfalls etwas mehr ins Positive drehen. 3sat zeigt den Film "Das erstaunliche Leben der Ratten - Unterwegs in Rat City" nun erneut.
In dem sehenswerten Beitrag wird unter anderem Nagetierforscher Bobby Corrigan dabei begleitet, wie er verschiedene Lebensräume der Ratten in New York erkundet, darunter Abwasserkanäle und U-Bahn-Stationen. Die Ratten haben gelernt, wie sie an diesen Orten der New Yorker Unterwelt überleben. Sie können beispielsweise hoch springen, aber auch 15 Meter in die Tiefe stürzen, ohne sich etwas zu tun. Durch ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten gelten die Nagetiere als Überlebenskünstler der Evolution. Können wir Menschen gar etwas von ihnen lernen?
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Ratten: Besseres Verständnis bei ADHS und Alzheimer?
Die Biologin Kaylee Byers hat in Kanada noch etwas Erstaunliches über Ratten herausgefunden: Die Rattenpopulation von Vancouver ist in verschiedene Clans aufgeteilt. Dabei bewegen sich die "Clan-Mitglieder" nicht mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause weg - was dazu führt, dass Krankheiten weniger verbreitet werden.
Laut neueren wissenschaftlichen Ergebnissen kann die Verhaltensforschung an Ratten nützlich für die Menschen sein: Die Neurowissenschaftlerin Kelly Lambert und ihr Team bringen den Tieren etwa bei, winzige Autos zu steuern. Sie haben entdeckt, dass das Fahren die Gehirnfähigkeiten der Ratten verbessert und Stress verringert. Forscher meinen, diese Erkenntnisse könnten zu einem besseren Verständnis bei menschlichen neurologischen Krankheiten wie ADHS und Alzheimer beitragen.