18.10.2024 von SWYRL/Jasmin Herzog
Er wollte eigentlich die Welt retten: Moritz arbeitete drei Jahre lang als "Vollzeitaktivist" für die "Letzte Generation", aber irgendwann ging es nicht mehr. Eine ARD-Reportage erzählt von seinem Ausstieg und den Folgen.
Klimaforscher warnten immer wieder, Politik und Wirtschaft reagierten nicht (oder nicht ausreichend), und so verschärfte sich die Klimakrise immer weiter. Was also tun gegen das gefühlte Nichtstun? Man hat es ja gesehen, viele besorgte Menschen (darunter viele Junge) gingen zuletzt regelmäßig auf die Straße, um ihren Frust herauszuschreien. Manche legten in jüngerer Vergangenheit auch mal den Flugverkehr lahm oder beschmierten teure Kunstwerke, um so auf Umwegen einen konsequenteren Klimaschutz zu erzwingen - Stichwort "Letzte Generation". Moritz gehörte auch mal zu dieser Gruppierung, will jetzt aber nicht mehr.
Warum der 27-Jährige sich von der inzwischen arg verrufenen Klimaschutz-Organisation abwandte und welche Folgen der Ausstieg für sein Leben hat, davon erzählt nun eine "Echtes Leben"-Reportage im Ersten: "Letzte Generation - Mein Ausstieg" von Ferdinand Stöckel. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 erwuchs in Moritz die Ansicht, dass die Welt kurz vor dem Klimakollaps stehe, dann wurde er "Vollzeitaktivist" bei der "Letzten Generation". Drei Jahre lang war Moritz dabei, er soll sich an "vielen extremen Aktionen" beteiligt haben.
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Juristisches Nachspiel
Moritz handelte in der Überzeugung, das Richtige zu tun. Gleichzeitig führte sein Aktivismus zu großen Konflikten in seiner Familie. Der ständige Kampf machte ihn müde. Irgendwann zog Moritz schließlich die Reißleine bei der "Letzten Generation", jetzt arbeitet er für die Tierschutzpartei. Aber die vergangenen Jahre als radikaler Klimaschützer kann er nicht einfach so abschütteln, und vor allem aus juristischer Sicht wird ihn die Sache noch eine Weile verfolgen. Im schlimmsten Fall muss Moritz dafür, dass er die Welt retten wollte, sogar ins Gefängnis.