02.03.2025 von SWYRL/Susanne Bald
Der "DonnerstagsKrimi im Ersten" bekommt weiteren Zuwachs. In "Tod in der Bucht - Ein Kreta-Krimi" kehrt eine Ermittlerin (Naomi Krauss) in ihre alte Heimat zurück. Neben Vergangenheitsbewältigung steht für die neue Kripo-Chefin direkt ein Mordfall an. Das Opfer: ein Baudezernent mit vielen Feinden.
Es gibt Zuwachs für den "DonnerstagsKrimi im Ersten"! Schauplatz des Verbrechens ist diesmal die größte der griechischen Inseln. Der Auftaktfilm "Tod in der Bucht - Ein Kreta-Krimi" (Regie: Constanze Knoche, Buch: Christoph Busche) ist am Donnerstag zur besten Sendezeit in der ARD sowie vorab in der Mediathek zu sehen.
Wieder einmal kehrt eine Hauptkommissarin nach vielen Jahren in ihre Heimat zurück, die sie einst aus Gründen verließ, die sich dem Zuschauer erst noch erschließen müssen. "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde", sagte der weise Karl Valentin einmal. Fremd kann aber auch die Heimische in der Heimat sein, so wie Eleni Theodoraki, die in der Hafenstadt Rethymnon die Leitung der Kripo übernimmt.
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Kommissarin mit Herz und Gegensätzen
Verkörpert wird sie von der schweizerisch-israelischen Schauspielerin Naomi Krauss, die hier endlich wieder einmal in einer Hauptrolle zu sehen ist. Eleni trage viel Schmerz in sich, den sie durch ihre Arbeit verdrängt und betäubt habe, sagt sie. "Sie ist eine starke Frau, aber dabei fein und zerbrechlich. Einerseits sehr emphatisch, aber auch kühl und sachlich." Auch ihre neuen Kollegen können sie daher nicht so genau einordnen.
Neben der jungen Penelope (Franziska von Harsdorf, selbst Halbgriechin, "Der Pass") gehört auch Elenis Großneffe Alexis (Danilo Kamperidis, "How to Sell Drugs Online (Fast)") zu Elenis Team. Während Alexis befürchtet, dass die familiäre Verbindung mit seiner Versetzung zur Kripo zu tun haben könnte, freut sich Penelope auf eine so qualifizierte weibliche Vorgesetzte.
Ein Mörder in der Familie?
Viel Zeit zum Beschnuppern bleibt allerdings nicht: Der Baudezernent Yannis Philippis wurde ermordet. Er war vor Kurzem nach Kreta geholt worden, da auf der Insel zu viel ohne Genehmigung gebaut wird. Und so veranlasste er reihenweise Bau-Ablehnungen, Räumungen und Abrisse. Feinde hatte er demnach zuhauf. Er habe sich aber von den Reichen bestechen lassen, behauptet der Tavernenbesitzer Stavros (Michael Sideris). Ein "herzloser Bürokrat" sei er gewesen, weiß auch Alexis.
Nur eine einzige Baugenehmigung hat Yannis zuletzt erteilt - und zwar einem gewissen Jorgos (Hannes Wegener). Der wird in zwei Tagen Elenis Nichte Niki (Sotiria Loucopoulos) heiraten - Alexis' Mutter. Auf diese Nachricht hin muss sich Eleni erst einmal übergeben, nicht das letzte Mal im Laufe des Films. Als Jorgos unter dringenden Mordverdacht gerät und verhaftet wird, bringt das besonders Elenis ohnehin ablehnende Schwester Marina (Oda Thormeyer) gegen sie auf.
Was sie nun, nach 40 Jahren, hier wolle, fragt sie. "Ich will mich vertragen. Und ich will Niki kennenlernen", erwidert Eleni mit zittriger Stimme. "Und Alexis". "Fällt dir aber reichlich spät ein", lautet Marinas harsche Antwort. Eleni solle Niki die Zukunft mit Jorgos nicht verbauen.
Kreta: Ein ganz besonderer Drehort
Familiendrama und Krimi halten sich im neuen "Kreta-Krimi" angenehm die Waage. Während der Fall durchaus überraschende Wendungen bereithält, ahnen Fernsehprofis in kürzester Zeit, dass Niki natürlich nicht Elenis Nichte ist. Was der Spannung nicht schadet, die ungeklärte Familienproblematik macht es sogar noch interessanter.
"Ich finde, dass dieser Krimi von seinen Charakteren lebt", sagt Alexis-Darsteller Danilo Kamperidis. "Die Geschichte der heimkehrenden Eleni und der damit verbundene Schmerz spricht vielen Menschen der Diaspora aus der Seele. Ich bin stolz, dass wir eine so gut geschriebene und schauspielerisch dargebotene Protagonistin haben." Ein in der Tat berechtigtes Lob.
Für Kamperidis war der Drehort zudem persönlich von besonderer Bedeutung. Sein griechischer Vater habe viel Wert darauf gelegt, dass auch Danilo die Sprache lernt und Bezug zur griechischen Kultur hat. Das ermögliche ihm, "das Land und seine Menschen in seiner Tiefe und Komplexität kennen zu lernen", sagt der 25-Jährige. "Ich kehrte anders nach Hamburg zurück. Nicht besser, nicht schlechter, aber definitiv griechischer als zuvor."
Auch Hauptdarstellerin Naomi Krauss schwärmt von Kreta und den Kretern. Das Erlebte "hat mich sehr berührt und mir Lebensfreude geschenkt, aber auch tiefe Gefühle hervorgeholt".