Sky-Doku "Der Parkhausmord - Wer tötete Charlotte Böhringer?"

War er es wirklich? - Eine fesselnde True-Crime-Doku zweifelt das Urteil im Münchner "Parkhausmord" an

29.05.2024 von SWYRL/Andreas Fischer

Sky rollt in der Doku "Der Parkhausmord - Wer tötete Charlotte Böhringer?" einen der spektakulärsten Mordfälle Münchens auf: Es bleiben einige Zweifel, ob der richtige Täter verurteilt wurde.

Ihr Tod wirft bis heute Fragen auf: Die Münchner Millionärin Charlotte Böhringer wurde 2006 ermordet. Als Täter präsentierte die Polizei recht schnell ihren Neffen: Doch Benedikt Toth bestritt damals und bestreitet bis heute die Tat. Verurteilt wurde er trotzdem: zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld. Nach 17 Jahren im Gefängnis kam er 2023 frei: Die Sky-Doku "Der Parkhausmord - Wer tötete Charlotte Böhringer?" rekapituliert ab 30. Mai den Fall und findet dabei einige Ungereimtheiten.

Sie sind selten, aber gerade in Bayern machten Justizirrtümer in den letzten Jahren Schlagzeilen: der Fall Gustl Mollath und der Badewannen-Mord. Auch beim sogenannten "Parkhaus-Mord" an Charlotte Böhringer ist mitunter längst nicht alles so klar, wie sich das Polizei und Justiz gewünscht haben. Das Urteil basierte rein auf Indizien: Es gab weder Augenzeugen, noch Tatwaffe und schon gar kein Geständnis.Und: Bei den Ermittlungen und im Gerichtsprozess wurde augenscheinlich unsauber gearbeitet.

In der Sky-Doku äußern sich nun neben Benedikt Toth und seiner Familie und Freunden auch prominente Skeptiker wie Münchens ehemaliger OB Christian Ude, Juristen und Sachverständige. Aber auch Befürworter des Urteils kommen in dem unaufgeregten Film zu Wort: Der Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen wird als Gegengewicht zu den Skeptikern recht viel Platz eingeräumt.

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Die Suche nach der Wahrheit geht weiter

Beachtenswert an der True Crime-Doku ist, dass gar nicht erst versucht wird, mit Emotionalität billig zu punkten. Selbst der Verurteilte, der in exklusiven Interviews zu Wort kommt, wirkt erstaunlich abgeklärt.

Vielleicht muss er es auch einfach sein: Den Kampf für seine Rehabilitierung hat Benjamin Toth nämlich noch längst nicht aufgegeben. "Die Suche nach der Wahrheit ist für mich noch nicht abgeschlossen", erklärt sein Anwalt Peter Witting, er hat bereits den dritten Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gestellt. Die ersten beiden wurden abgelehnt, trotz jeweils neuer Erkenntnisse, die Freunde und Unterstützer gewonnen hatten.

Es scheint, als wolle die bayerische Justiz den Fall am liebsten ganz in Vergessenheit geraten lassen. Das Schweigen von Polizei, Staatsanwaltshaft und Gerichten, die sich im Film alle nicht zu dem Fall äußern wollten, ist jedenfalls ein starkes Indiz dafür.

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