Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses - Sa. 06.07. - ARD: 00.45 Uhr

Flammendes Inferno statt Südstaaten-Idylle

02.07.2024 von SWYRL/Jasmin Herzog

Ein Meisterwerk mit grausamem Hintergrund: Der Mord, um den sich Alan Parkers Thriller dreht, ist tatsächlich geschehen. Das Erste wiederholt "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses" nun im Nachtprogramm.

Mississippi, 1964: Ein schwarzer und zwei weiße Bürgerrechtler werden nachts auf offener Straße erschossen. Der Täter und seine Komplizen sind Mitglieder des Ku-Klux-Klans. Dieser tatsächlich geschehene dreifache Mord ist die Anfangsszene von Sir Alan Parkers gesellschaftskritischem Thriller "Mississippi Burning" (1989), den nun das Erste wiederholt. Dass dieser als cineastisches Meisterwerk gilt, liegt vor allem an den hervorragenden Darstellern, darunter Gene Hackman und Willem Dafoe. Während Ersterer sich in den letzten Jahren auf der Leinwand rarmachte, ist Dafoe nach dem Oscar-prämierten Film "Poor Things" (2023) demnächst wieder auf der großen Leinwand zu sehen: In "Kinds of Kindness" (Kinostart: 4. Juli) spielt er abermals an der Seite von Emma Stone.

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Rassenhass und Skepsis

Nach dem Mord an den drei Anhängern der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, von deren Leichen jede Spur fehlt, nehmen die FBI-Agenten Ward (Willem Dafoe) und Anderson (Gene Hackman) die Ermittlungen auf. Damit stoßen sie in der spießigen Kleinstadt-Idylle auf wenig Gegenliebe. Vom Sheriff bis zum Friseur überwiegt bei den weißen Einwohnern angestauter Rassenhass. Die Differenzen zwischen den Cops machen die Ermittlungen nicht leichter: Der studierte, idealistische Ward glaubt fest an den Inhalt seiner Lehrbücher und beordert hunderte schick gekleidete FBI-Agenten aus dem Osten, die mit ihrem Durchkämmen der Sümpfe jede Menge Presserummel verursachen.

Anderson dagegen verhält sich unauffällig, spricht mit den Einwohnern und schafft es dank seiner Raubeinigkeit, das eine oder andere in Erfahrung zu bringen. Während die Stimmung im Südstaaten-Nest eskaliert, weil die rassistische Bevölkerung sich durch die Suche der Cops aus dem Norden verhöhnt fühlt, gelingt es Anderson, aus der Ehefrau eines Clan-Mitglieds (Frances McDormand) den entscheidenden Hinweis herauszulocken.

Schauspielerische Meisterleistung

Die Geschichte, die auf der Hilflosigkeit der Schwarzen und der Fähigkeit der weißen FBI-Agenten aufbaut und die schwarze Bürgerrechtsbewegung außen vor lässt, mag verklärt sein. Dennoch weiß der detailgenau inszenierte Film mit emotionalen Bildern zu überzeugen und den Zuschauer gefangen zu nehmen. Nicht zuletzt durch die großartigen Schauspieler - vor allem Gene Hackman, der für seine Darstellung 1989 den Silbernen Bären erhielt - ist "Mississippi Burning" ein cineastisches Meisterwerk. Sir Alan Parker, der bekannt dafür ist, dem Zuschauer seiner Dramen kein Urteil aufzudrängen, sondern ihn selbst entscheiden zu lassen, wurde während des Filmfests München 2004 mit dem CineMerit Award für seine besonderen Verdienste um die Filmkunst ausgezeichnet.

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