Der Alpenfeldzug des Augustus - Sa. 01.02. - ARTE: 20.15 Uhr

Im Kettenhemd übers Gebirge

29.01.2025 von SWYRL/Hans Czerny

Es begab sich aber zu der Zeit ... Nicht die Weihnachtsgeschichte unter dem Kaiser Augustus wird im deutsch-Schweizer Dokumentarfilm erzählt, sondern hier wird vor allem die Leistung römischer Legionäre gepriesen, die für ihren Kaiser über die Alpen nach Germanien zogen.

Hier ein rostiger Sandalennagel, dort ein steinernes Amulett, das den Namen eines römischen Soldaten und seines Feldherrn trägt, sowie die eingeritzte Bezeichnung "dritte Legion". Es ist ein Glücksfall, der Fund in Graubünden, der Archäologen über die Maßen glücklich werden lässt - ein bislang unbekannter Kriegspfad über die Alpen. Neuland für Althistoriker, Archäologen und Waffenkundler. Wieder einmal war ein Herrscher grenzüberschreitend auf dem Vormarsch, um durch Ruhmestaten die innere Macht in seinem Reich zu festigen. Der endrücklich bebilderte Dokumentarfilm "Der Alpenfeldzug des Augustus" erzählt dieses Kapitel der römischen Geschichte nun nach.

15 vor Christus war das. Über 2.000 Jahre danach beginnen die Augen der Schweizer Archäologen und Waffenkundler zu leuchten, wenn sie mit schwyzer Akzent ihre leichthin gemachten Funde interpretieren. Insbesondere hunderte von im Boden vorgefundenen Bleistücken (Schleuderbleie) haben es ihnen angetan. Es war die Munition, mit der die Römer gegen ihre ortsansässigen Widersacher, die Kelten, erfolgreich waren. Die Geschwindigkeit der Geschosse betrug 120 Stundenkilometer auf einhundert Meter Entfernung. Die Schleuderer waren somit eine hochwirksame Vorhut für die nachfolgenden Soldaten.

Mit der Neuentdeckung des alpinen Schlachtfelds begnügen sich die Macher des Dokumentarfilms um Regisseur Florian Breier allerdings nicht. Weil die Archäologen Einheimische baten, römische Legionäre zu spielen, um die neuen Erkenntnisse auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, begleitet die Kamera Statisten im Hochgebirge, versehen mit allem drum und dran: mit Ledersandalen und Kettenhemd, mit Wolltunika und Rucksack, sowie Kurzschwert, Spieß und schwerem Schild. 30 Kilogramm galt es beim "Eins-zu-eins-Test" zu schleppen. So also fing das aus der Sicht des Drohnenzeitalters mal alles an. Mal sehen, was mit unseren Waffen in 2.000 Jahren geschieht.

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