18.02.2025 von SWYRL/Julian Weinberger
Die USA steht vor dem Abgrund - zumindest bei Netflix: Eine Cyberattacke erschüttert in der Serie "Zero Day" die Nation in ihren Grundfesten. Retten soll sie Robert De Niro, der sich als Ex-US-Präsident aber bald im Mittelpunkt einer medialen Hetzkampagne wiederfindet.
Seine Verachtung gegenüber Donald Trump zeigt Robert De Niro stets unverhohlen. In der Vergangenheit bezeichnete er den kürzlich vereidigten US-Präsident wahlweise als "Clown", "Tyrann" oder er nannte den Republikaner gar "verrückt". Er wolle Amerika "zerstören", orakelte der Hollywoodstar schon Monate vor der Wahl. Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hielt sich De Niro bedeckt, schlüpft nun aber selbst in die Rolle des US-Staatsoberhaupts - besser gesagt in der des Ex-Präsidenten.
Der Mann hört auf den Namen George Mullen und wird im Netflix-Verschwörungsthriller "Zero Day" (sechs Folgen, ab 20. Februar) aus dem wohlverdienten Ruhestand geholt. Der Grund ist die titelgebende Stunde null nach einem beispiellosen Angriff auf die US-Bevölkerung. 3.402 Tote und ein "landesweiter, totaler Horror" brennen den "Zero Day" in der Netflix-Dystopie unbarmherzig ins kollektive US-Gedächtnis ein. Infolge einer globalen Cyberattacke wurden Computersysteme gekapert und Smartphones aller US-Bürgerinnen und Bürger infiltriert.
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Late-Night-Moderator macht Stimmung gegen Ex-US-Präsidenten
Wer dahintersteckt, wissen weder die Geheimdienste noch die amtierende US-Präsidentin Mitchell (Angela Bassett). Helfen soll ausgerechnet Mullen, der als Hoffnungsträger Desinformation und dem Cyberterror den Kampf ansagen soll. Als Leiter eines Ermittlungsteams steht der Senior an vorderster Front. Doch Zeit bleibt ihm kaum. Während ein wütender Mob Vergeltung verlangt, startet die politische Kommission eine Menschenjagd, bei der Bürgerrechte mehr lästige Leitplanken denn bindende Vorgaben sind.
Inmitten dieser unsicheren Gesamtlage drohen Geheimnisse über Mullen ans Licht zu kommen, die nicht nur sein gegenwärtiges Tun, sondern auch seine Vergangenheit als US-Präsident beflecken. Dadurch wird der alternde Politiker in den Mittelpunkt einer medialen Hetzkampagne manövriert, die besonders der sensationsheischende Moderator Evan Green (Dan Stevens) in seiner Late-Night-TV-Show genüsslich auskostet.
Desinformation, eine zunehmend polarisierte Bevölkerung und ein enthemmtes Mediensystem: Die Parallelen zwischen Netflix-Fiktion und US-Realität sind bei "Zero Day" unverkennbar. Dafür setzt der Streamer auf prominentes Personal - nicht nur mit Oscar-Preisträger Robert De Niro in seiner ersten Serienhauptrolle. Auch hinter der Kamera vertraut Netflix einem erfahrenen Team: Regisseurin Lesli Linka Glatter feierte mit "Homeland" Erfolge, die Serienschöpfer Eric Newman und Noah Oppenheim sind beide Emmy-dekoriert. Und Pulitzer-Preisträger Michael S. Schmidt zeichnet als Autor verantwortlich.