Bares für Rares
Christiane ist eigentlich Verkäuferin für Herrenbekleidung, doch heute wollte sie Damenschmuck loswerden. Das Mitbringsel der 62-Jährigen aus Dorsten "bietet unheimlich viel fürs Auge", fand Expertin Wendela Horz bei näherer Betrachtung. Sie sollte Recht behalten ...
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Die Brosche ihrer verstorbenen Schwiegermutter wollte Christiane veräußern. Dass der Schmuck wildere Assoziationen als der psychologische Tintenkleckstest auslösen würde, ahnte sie da noch nicht. "Nicht unbedingt mein Geschmack", gab Christiane zu.
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"Deswegen treffen wir uns hier heute", sah Horst Lichter die Sache positiv. Man könne jeden Schmuck zum Alltagsschmuck machen, fand er: "Stell dir vor, an der Kasse sitzt eine Dame und hat ein Diadem an - ´Das ist von meiner Großmutter, Königin Tralala´."
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Auch Wendela Horz´ Fantasie ging mit ihr durch: Sie sah "abstrakt Teile eines Gesichts", Augen, Ohren und sogar "kleine Ärmchen, die sich nach oben strecken". Die Fransen unten "könnten einen Bart darstellen", fabulierte sie weiter. Horst Lichter musterte die Kollegin.
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"Ich sehe schon, du guckst mich sehr skeptisch an", stellte Wendela Horz fest. Der Schmuck "lässt einfach viel Raum für Interpretationen", verteidigte sie ihre lebhafte Fantasie. Außerdem: Lichter saß im Glashaus mit "Königin Tralala".
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"Die Gestaltung ist so typisch für die späten 70er Jahre, dass es mich quasi anschreit", so Horz. Damals hätte es zudem Science-Fiction-Bücher gegeben, die auf diese Weise illustriert wurden. Auf den ersten Blick sei der Schmuck "vielleicht ein bisschen befremdlich".
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"Aber wenn man sich genauer damit beschäftigt, wird es immer interessanter", fuhr sie fort. Sie zeigte die beiden Smaragde, dann verwies sie auf das Zeichen für 750er Gold und das Zeichen des Goldschmieds. Die Diamanten hatten zirka 1 Karat, die Smaragde 0,8.
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Der Schmuck könne als Anhänger getragen werden oder als Brosche, erklärte die Schmuckexpertin. "Oder am Hut", sinnierte Horst Lichter. Christiane hatte mit dem Erbstück nichts am Hut, weshalb Lichter den Preiswunsch von ihr erfahren wollte.
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2.000 bis 3.000 Euro erhoffte sich Christiane. Wendela Horz bremste auf 1.700 bis 2.000. Vor dem Betreten des Händlerraums verriet die Verkäuferin der Kamera: "Die Interpretation fand ich interessant, ich habe da was anderes drin gesehen." So ging es auch den Händlern.
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Als Wolfgang Pauritsch den Inhalt der Schachtel erkannte, lobte er: "Das ist ein Kunstwerk in Form einer Brosche." Susanne Steiger dachte dagegen laut darüber nach, was das Design darstellen könnte ...
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"Sieht ein bisschen aus wie eine Lokomotive von vorne", fand die Händlerin. Wolfgang Pauritsch hatte andere Assoziationen. Er sah "die Siegesstandarten der Römer". Steiger neckte: "Du denkst immer nur an Schlachten." Der Kollege verneinte.
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"Du denkst immer ans Römische Reich", scherzte David Suppes. Pauritsch stimmte augenzwinkernd zu. "Es ist besonders und schön massiv", kehrte er zu den Fakten zurück. Sein Startgebot: 700 Euro.
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Schnell lief das Wettbieten auf ein Duell zwischen Susanne Steiger und Wolfgang Pauritsch hinaus. Als Steiger 1.200 Euro bot, sinnierte der Rivale: "Das ist eine Brosche, die man nur einmal im Leben sieht." Die Konkurrentin bestätigte: "Das ist ein Unikat."
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Nun verriet Christian Vechtel seine Interpretation. Das Design "sieht aus wie ein Filmlogo", fand er. "Ich finde das toll: Es bewegt uns alle", stellte Jan Cizek fest. "Man assoziiert damit alles Mögliche." Pauritsch mochte, "dass die unteren Steine sich bewegen".
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Wolfgang Pauritsch imaginierte eine Dame beim Tanz. Jan Cizek stellte sich dazu vor, "dass es schön raschelt". Pauritsch berichtete: "Viele Kunden sagen: ´Ich will ein Schmuckstück, das nur ich habe.´ Und das ist so was."
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"Eins wie keins", stimmte Susanne Steiger zu und erhöhte auf 1.600 Euro. "Jetzt höre ich wirklich auf, jetzt ziehe ich mich zurück", erklärte Pauritsch. Steiger fragte: "Kommen wir ins Geschäft?" Doch der Rivale war noch nicht abgeschüttelt.
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"Madame, mein allerallerletztes Wort ist ...", holte Pauritsch aus. Doch Steiger schnitt ihm das Wort ab und unterbrach mit einem weiteren Gebot. 1.700 Euro schlug sie vor. Deal! Schönheit liegt wohl ebenso im Auge des Betrachters wie die Interpretation von Design.
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"Altromantik", fabulierte Horst Lichter bei einem weiteren Verkaufsobjekt. Der echte Kunstexperte Colmar Schulte-Goltz bremste den Wunschpreis eines Geschwisterpaares von 3.000 auf 2.400 Euro. David Suppes bezahlte 2.200 für die Bergwelt von J.W. Kindlar.
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Eine Leuchte im Gemüse-Design sieht nicht zwingend zum Anbeißen aus. Bernhard wollte die kuriose Deckenleuchte "Artischocke" aus Muranoglas für 500 Euro loswerden. Detlev Kümmel ging auf 1.200 Euro. Christian Vechtel bezahlte nur 500.
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Für fünf Salièren mitsamt passenden Löffeln aus Emaille und Silber erhoffte sich das Ehepaar Hannelore und Robert 200 Euro. Wendela Horz taxierte auf 450. Susannte Steiger war das Set 400 Euro wert.
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