Wir knallen, böllern, zünden Raketen und stoßen mit Sekt an: Silvester wird in vielen Ländern am 31. Dezember mit Krach und feuchtfröhlich gefeiert. Doch nicht überall auf der Welt herrschen die gleichen Silvesterbräuche. Erfahren Sie in unserer Galerie, wie unterschiedlich das neue Jahr in anderen Ländern gefeiert wird ...
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"Dinner for One" und Bleigießen in Deutschland
Bald heißt es wieder: "Einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!". Dann wird geknallt und gefeiert bis in die Morgenstunden. Hierzulande gießen wir nicht nur Blei und stoßen um Mitternacht mit Sekt an, auch der Silvesterklassiker "Dinner for One" muss einfach jedes Jahr aufs Neue im TV angeschaut werden - "The Same Procedure As Every Year!". Woanders heißt es dagegen: andere Länder, andere Sitten ...
© WDR / NDR / Annemarie AldagGroßbritannien
In Großbritannien wird privat eher selten geknallt und geböllert. In London versammeln sich viele Menschen um Mitternacht am berühmten Riesenrad "London Eye" und bestaunen das größte Feuerwerk des Landes. Wer nicht vor Ort ist, kann das Spektakel im Fernsehen verfolgen. Auf keinen Fall fehlen darf zum Glockenschlag das traditionelle Lied "Auld Lang Syne", das gemeinsam angestimmt wird. Man gedenkt damit den Verstorbenen des vergangenen Jahres.
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Wer in Frankreich feiert, kann sich auf ein ruhigeres Silvester einstellen. In vielen Orten gehört Feuerwerk nicht dazu, in Paris ist das Zünden von Raketen ganz verboten. Gefeiert wird trotzdem: Hunderttausende Pariser treffen sich auf der Champs-Élysées. Außerdem wird ordentlich aufgetischt: Champagner, Foie Gras, Austern oder Hummer stehen häufig auf dem Silvester-Menü. Es heißt also nicht nur "Bonne année", sondern auch "Bon appétit"!
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In Italien wird es in der Silvesternacht sexy: Wer im neuen Jahr glücklich und erfolgreich sein möchte, trägt rote Unterwäsche - und zwar nicht nur die Frauen. Zum Essen gibt es die sogenannte Cotechino (Rohwurst aus Schweinefleisch) oder den Zampone di Modena(gefüllter Schweinsfuß), dazu werden Linsen serviert - denn die stehen symbolisch für Münzen.
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Rote Unterwäsche in der Silvesternacht bringt auch in Spanien Glück. Eine weitere Tradition ist das Essen von Weintrauben. Kurz vor Mitternacht legen sich die Spanier zwölf Weintrauben bereit und essen bei jedem Gong der Kirchenglocke genau eine Traube. Wer sich verzählt, dem droht im neuen Jahr Unglück. Eigens für Silvester gibt es in Spanien Dosen mit genau zwölf Trauben zu kaufen.
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In Tschechien werden an Silvester genau wie in Italien Linsen gegessen, um den finanziellen Erfolg im kommenden Jahr abzusichern. Außerdem dient ein Apfel als Orakel: Anhand der Kernanordnung eines halben Apfels liest man vor Mitternacht sein Schicksal ab. Deutet das Innere des Apfels ein Kreuz an, droht Unheil. Sieht man allerdings eine Sternenform, bringt das Glück.
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Wenn Sie einmal in Ungarn Silvester feiern, werden Sie mit Sicherheit die ungarische Nationalhymne hören. Egal, ob Sie gerade auf der Straße feiern, bei Freunden zu Hause oder auf einer Party: Punkt Mitternacht werden alle Ungarn innehalten und ihre Hymne singen. Planen Sie einen Kurztrip nach Budapest, fangen Sie frühzeitig mit dem Üben des Textes an - Ungarisch ist keine leichte Sprache.
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Zocken bis das neue Jahr kommt: In Griechenland gehört das Glücksspiel traditionell in die Silvesternacht. Karten- und Würfelspiele sollen das große monetäre Glück bringen. Und wenn man kein Glück im Spiel hat? Dann bestimmt in der Liebe!
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Wenn Ihnen in Bulgarien an Silvester jemand auf den Rücken haut, will er Ihnen nichts Böses. Der Schlag, der traditionell mit einem Ast des Kornelkirschbaums ausgeführt wird, soll Gesundheit und Reichtum bringen. In der Silvesternacht gehen Kinder von Haus zu Haus und schlagen den Bewohnern mit dem Ast auf den Rücken. Ganz so wie an Halloween bekommen sie dafür kleine Geschenke in Form von Süßigkeiten oder Kleingeld.
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In Argentinien schneit es zum Neujahr - allerdings Papier. Schnipsel aus zerrissenen Akten und Unterlagen bedecken die Straßen. Die zahlreichen Fetzen werden aus Fenstern geworfen, um sich wortwörtlich von alten Lasten zu befreien. Die Müllabfuhr beginnt das neue Jahr dann mit viel Arbeit ...
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Mit Feuerwerk und Krach wird auch in China gefeiert. Allerdings nicht am 31. Dezember: Chinesen folgen dem Mondkalender, daher wird das Neujahr 2020 erst am 25. Januar gefeiert. Das Neujahrsfest gilt als der wichtigste chinesische Feiertag und wird über 15 Tage gefeiert.
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In Thailand ist das Neujahrsfest "Songkran" wortwörtlich feuchtfröhlich. Statt Feuerwerk gibt es dort nämlich viel Wasser - nicht umsonst wird es auch Wasserfest genannt. Es wird nach dem thailändischem Mondkalender gefeiert und findet vom 13. bis 15. April statt.
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Auch in Vietnam feiert man das Neujahr ähnlich wie in China, zumindest am selben Datum. Dort kaufen die Menschen traditionell Karpfen - nicht, um sie zu essen, sondern um sie in Gewässern freizulassen. Man glaubt, dass in jedem Haus ein Küchenheiliger lebt, der zum Neujahr auf einem Karpfen in den Himmel reist, um dort über gute und böse Taten der Bewohner zu berichten.
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