Spanien: Immer mehr Reservierungen für Sehenswürdigkeiten und Strände nötig

Dass man im Urlaub in so manchen Restaurants vorab einen Tisch reservieren sollte, ist für viele normal. Aber vor Reiseantritt den Besuch von Sehenswürdigkeiten, Stränden und Bergen reservieren? In Spanien geht an immer mehr beleibten Touristenzielen ohne vorherige Reservierung während der Hauptsaison gar nichts mehr, wie "Welt" berichtet.

So etwa auf dem höchsten Berg Spaniens auf Teneriffa, bei der Sagrada Familia in Barcelona oder an einem Strand in Galicien. Der Grund: zu großer Andrang. Viele Regionen Spaniens leiden unter "Overtourism". Auf Mallorca, Teneriffa und in Barcelona demonstrierten Einheimische schon gegen den großen Touristenandrang.

2024 besuchten 94 Millionen Touristinnen und Touristen Spanien, so viele wie noch nie und zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit landet Spanien bei den weltweiten Touristenzahlen auf Platz zwei. Nur Frankreich wurde im letzten Jahr öfter bereist. Aus diesem Grund versuchen immer mehr Kommunen, den großen Andrang für beliebte Sehenswürdigkeiten mit einem Reservierungssystem Herr zu werden.

Die Sagrada Familia ist das meistbesuchte Bauwerk Barcelonas. Wer hier rein möchte, braucht laut barcelona.com eine Reservierung. Das Gleiche gilt für Urlauberinnen und Urlauber, welche die Aussicht vom Gipfel des Teide, den höchsten Berg Spaniens auf der Kanareninsel Teneriffa, genießen möchten. Laut "Welt" ist der Berg bereits für die nächsten drei Monate ausgebucht. In Galicien, an der Atlantikküste im nordwesten Spaniens, ist nicht mal mehr ein Besuch des Strandes Praia das Catedrais ohne vorab Reservierung möglich. Das Gleiche gilt für den berühmten Maurenpalast Alhambra in Grenada ganz im Süden des Landes.

Wer künftig einen Spanienurlaub bucht und dort vielleicht die eine oder andere Sehenswürdigkeit erkunden möchte, sollte sich vorab darüber informieren, ob dafür eine Reservierung nötig ist, um böse Überraschungen vor den Pforten zu vermeiden. Die gute Nachricht ist; die Reservierungen sind kostenlos. Aber dafür müssen Urlauberinnen und Urlauber laut "Welt" oft jede Menge persönlicher Daten preisgeben, von der Ausweisnummer bis hin zu Angaben zur Kreditkarte.

Trotz vereinzelter Proteste von Einheimischen in beliebten Touristenhochburgen oder zunehmenden Reservierungszwang für den Eintritt zu Sehenswürdigkeiten ist die Attraktivität Spaniens als Urlaubsland ungebrochen. Das spanische Tourismusministerium rechnet mit steigenden Besucherzahlen. Von daher ist es anzunehmen, dass immer mehr Kommunen auf das Verfahren von vorab Reservierungen für bestimmte Örtlichkeiten setzen werden.