Udo Lindenberg: Eine Karriere in Bildern
Schriftsteller, Maler, Aktivist, Friedensstifter, Jodeltalent, Panikrocker: Udo Lindenberg gehört zu Deutschlands umtriebigsten und kultigsten Künstlern. Eine Karriere in Bildern.
© Helmut Reiss/United Archives/Getty ImagesEin sehr guter Schlagzeuger
Udo Lindenberg? "Ein sehr guter Jazz-Schlagzeuger", hätte man in den späten 60-ern noch gesagt. Lindenberg arbeitete als Drummer mit einigen Szene-Größen (unter anderem auch Klaus Doldinger), fokussierte sich dann aber ab den frühen 70-ern auf die Karriere als Rocksänger.
© United Archives / Getty ImagesDann also auf Deutsch
Zunächst versuchte Lindenberg es noch mit englischsprachigen Titeln, jedoch ohne Erfolg. Auf dem Album "Daumen im Wind" (1972) sang er dann erstmals auf Deutsch. Mit den Songs "Alles klar auf der Andrea Doria" und "Cello" gelang kurz darauf der Durchbruch und Lindenberg wurde zum Star.
© kpa/United Archives/Getty ImagesDas Panikorchester
Das Panikorchester, natürlich: 1973 trat Udo Lindenberg erstmals mit seiner legendären Begleit-Kapelle auf.
© ARTCO-Berlin/Ullstein/Getty ImagesZuhause in der "Villa Kunterbunt"
Es müssen ein paar wilde Nächte gewesen sein: In seinen frühen Hamburg-Jahren lebte Udo Lindenberg (Mitte) zwischenzeitlich in der sogenannten "Villa Kunterbunt" - einer Künstler-WG, in der neben Lindenberg auch Marius Müller-Westernhagen und Otto Waalkes (rechts) wohnten.
© Getty Images/Peter BischoffInternationale Freunde
Udo Lindenberg ist eine deutsche Musik-Ikone, hat aber auch international viele Freunde. Er sang unter anderem mehrfach mit The-Animals-Frontmann Eric Burdon (Bild, 1975) und kam daneben auch zu gemeinsamen Auftritten mit Michael Jackson, Pink Floyd und David Bowie.
© Gijsbert Hanekroot/Redferns/Getty ImagesDie wilden 70-er
Noch weit entfernt von dem relativ gesitteten Gentleman, als der er heute auftritt: In den 70-ern konnten Konzerte von Udo Lindenberg eine ziemlich schlüpfrige Angelegenheit sein.
© Gems/Redferns/Getty ImagesPanikrock und Wortwitz
Der Panikrocker als Lyriker: 1975 veröffentlichte Udo Lindenberg, seit jeher für seinen schnodderigen Wortwitz bekannt, sein erstes Buch. Es trug den Titel "Albert Alptraum bis Votan Wahnwitz". Seine erste Autobiografie ("El Panico") kam 1989 auf den Markt.
© Gijsbert Hanekroot/Redferns/Getty ImagesOder doch noch einmal auf Englisch?
Zu Beginn seiner Karriere war Lindenberg mit englischen Texten krachend gescheitert. Trotzdem versuchte er es noch einmal: 1976 veröffentlichte er die Platte "No Panic", für die er einige seiner Hits auf Englisch neu einsang.
© United Archives/Getty Images/SchweigmannMusik im Show-Format
Udo Lindenbergs Kunst war schon immer mehr als "nur" Musik. Bereits in den 70-ern hatte Lindenberg zwei eigene Revues, "Dröhnland-Symphonie" und "Der Detektiv". Außerdem wirkte er 1979 in einer "Rock Revue" mit (Bild).
© Getty Images/Peter Bischoff"Panische Zeiten"
Ein Rockstar auf der großen Leinwand: 1980 entstand der Musikfilm "Panische Zeiten". Udo Lindenberg schrieb das Drehbuch, führte Regie und übernahm vor der Kamera auch noch eine Doppelrolle - als er selbst und als Detektiv Coolman. Daneben waren in "Panische Zeiten" unter anderem auch Karl Dall und US-Schauspieler Eddie Constantine zu sehen.
© kpa/United Archives/Getty Images"Sonderzug nach Pankow"
Udo Lindenberg im August 1983. Kurz zuvor hatte er seinen Hit "Sonderzug nach Pankow" veröffentlicht, in dem er sich für einen Gastauftritt in die DDR träumte und SED-Generalsekretär Erich Honecker direkt ansprach: "Ey Honey, ich sing für wenig money / Im Republikpalast, wenn ihr mich lasst".
© Getty Images/Peter BischoffUdo und der "Oberindianer"
Ob Erich Honecker sich wirklich im Klo einsperrte, um West-Radio zu hören, ist nicht bekannt. Aber das hier steht in den Geschichtsbüchern: Im Oktober 1983 durfte Udo Lindenberg nach langem Nerven wirklich im Palast der Republik auftreten und 15 Minuten vor ausgewähltem Publikum spielen. Er traf Honecker und schenkte dem "Oberindianer" der DDR eine Lederjacke sowie eine Gitarre.
© Régis BOSSU/Sygma/Getty ImagesGeschenk von Erich "Honey" Honecker
Es soll hier nicht verschwiegen werden, dass Udo Lindenberg im Gegenzug auch ein Geschenk von Erich Honecker erhielt: eine Schalmei, die Lindenberg später immer wieder gerne herauskramte - zum Beispiel bei diesem Auftritt in der ZDF-Sendung "Na siehste" (mit Thoas Gottschalk, August 1987).
© Getty Images/Peter BischoffGegen die Mauer
Kurz nach Lindenbergs Gastspiel im Republikpalast war eine Tour durch die DDR geplant, die von der dortigen Regierung aber kurzfristig wieder abgesagt wurde. Die deutsche Einheit aber blieb ein wichtiges Thema für Lindenberg, der am 9. November 2014 auch am Brandenburger Tor auftrat, um das Mauerfall-Jubiläum zu feiern (Bild).
© Target Presse Agentur/Getty ImagesNur von dir geträumt ...
Udo Lindenberg und Nena - ein Traumpaar, von dem damals aber niemand wusste. Mitte der 80-er hatten die beiden Stars eine etwa einjährige Affäre, die seinerzeit geheimgehalten wurde. Erst 2002 sprachen die beiden in "Bild" über die Details - ein "Riesenspaß" sei das Ganze gewesen, erzählte Lindenberg damals.
© Getty Images/Peter BischoffMann mit Hut
Zu dem Zeitpunkt war er schon dazu übergegangen, nur noch mit Hut aufzutreten: Udo Lindenberg 1989 in der von Peter Illmann moderierten ZDF-Sendung "Peters Pop-Show".
© Getty Images/Peter BischoffGroßer Schreckmoment
Er war in den 70-ern und 80-ern ständig auf Achse, feierte gigantische Erfolge - dann der große Schreckmoment: 1989 erlitt Udo Lindenberg, der nie den allergesündesten Lebensstil pflegte, einen Herzinfarkt. Aber bald war wieder "alles easy": Im Frühjahr 1990 spielte Lindenberg mit dem Panikorchester seine lange geplante DDR-Tour.
© Bruno Torricelli/RDB/Ullstein Bild/Getty ImagesMalerei
Musik, Schauspielerei, Lyrik - fehlt noch was? Ja: In den 90-ern entdeckte Udo Lindenberg seine Liebe zur Malerei. 1996 präsentierte er seine Bilder erstmals in einer Ausstellung. Inzwischen hängt seine Kunst sogar im Bundeskanzleramt.
© Franziska Krug/Getty ImagesLiebe fürs Leben
Wenn er an die 90-er zurückdenkt, wird er sich nicht an viele nennenswerte Chart-Erfolge erinnern, aber eine gute Zeit war es trotzdem: Seit den späten 90-ern ist Udo Lindenberg mit der Fotografin Tine Acke liiert.
© Franziska Krug/Getty ImagesIm Hotel Atlantic
Die Fotografen wissen, wo sie ihn finden: Seit den 1990-ern wohnt Udo Lindenberg im Hamburger Hotel Atlantic Kempinski. 2020 musste er aufgrund der Corona-Pandemie allerdings kurzzeitig ausziehen.
© Getty Images/Andreas RentzAtlantische Affären
Im Jahr 2002 machte Udo Lindenberg mit seinen "Atlantic Affairs" von sich reden. Auf dem Album waren unter anderem Yvonne Catterfeld, Die Prinzen und Helge Schneider als Gastmusiker zu hören. Die dazugehörige Revue (mit Ben Becker, Bild) führte sogar für zwei Auftritte nach China.
© Stefan M. Prager/Redferns/Getty ImagesAbrocken mit Gerd Schröder
Sozialdemokratisches Panikrock-Happening: 2005 trat Udo Lindenberg bei der Geburtstagsfeier des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) auf.
© Getty Images/Ralph OrlowskiFür die gute Sache
Keine Panik, Udo hilft: 2006 gründete der Sänger seine eigene Udo-Lindenberg-Stiftung, die verschiedenste soziale, humanitäre und kulturelle Projekte fördert. 2015 wurde Lindenberg, seit 1989 auch Träger des Bundesverdienstreuzes, außerdem Greenpeace-Botschafter.
© Getty Images/Krafft AngererDie erste Nummer eins
Eigentlich unglaublich, dass er auf diesen Erfolg so lange warten musste: Mit "Stark wie Zwei", seinem 35. Studioalbum, erreichte Udo Lindenberg 2008 erstmals Platz eins in den Album-Charts.
© Getty Images/Krafft Angerer"Hinterm Horizont"
Überlebensgroß: 2011 feierte im Berliner Theater am Potsdamer Platz das Musical "Hinterm Horizont" Premiere, dessen Liebesgeschichte sich an Liedern von Udo Lindenberg entlanghangelte.
© Anita Bugge/WireImage/Getty ImagesUdo ohne Strom
Ein weiterer später Meilenstein: 2011 veröffentlichte Udo Lindenberg sein "MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic". Die Platte wurde inzwischen elffach mit Gold ausgezeichnet und gehört zu den meistverkauften deutschen Alben der letzten 20 Jahre. 2018 legte Lindenberg dann mit "MTV Unplugged 2 - Live vom Atlantik" nach.
© Tine AckeEinsteigen, bitte!
Schon 1983 sang Udo Lindenberg vom "Sonderzug nach Pankow", 32 Jahre später ist es wirklich passiert: Am 25. März 2015 fuhr Udo Lindenberg mit einer U-Bahn aus West-Berlin in den Osten der Stadt nach Pankow.
© Getty Images/Clemens BilanLust auf Meer
In den letzten Jahren trat Udo Lindenberg regelmäßig auf Rockliner-Kreuzfahrten auf und auch sonst zieht es ihn immer wieder hinaus aufs Meer. Warum? Vor seiner Karriere als Musiker träumte Lindenberg davon, als Kellner auf Kreuzfahrtschiffen zu arbeiten und so die große weite Welt zu sehen.
© Tine AckeLegenden unter sich
Definitiv eine andere Liga als Erich Honecker, aber auch hübsch: Udo Lindenberg 2016 mit Dragqueen Olivia Jones bei der Hamburger "Nacht der Legenden".
© Franziska Krug/Getty ImagesEhrenbürger in Gronau
Schöne Geschichte: 2016 wurde Udo Lindenberg in seiner Geburtstadt Gronau (NRW) Ehrenbürger. Einen nach ihm benannten Platz gibt es dort inzwischen auch. Weniger schön: Ein von der Stadt aufgestelltes Lindenberg-Denkmal wurde 2018 gestohlen.
© Target Presse Agentur/Getty Images"Lindenberg! Mach dein Ding!"
Zurück zu den Anfängen: Im ganz großen Stil wurde Udo Lindenberg zuletzt im Biopic "Lindenberg! Mach dein Ding" (2020, erhältlich auf DVD und Blu-ray) gewürdigt. In dem Film, der sich vor allem auf Lindenbergs Karrierebeginn konzentriert, ist Jan Bülow (Bild) in der Rolle des Panikrockers zu sehen.
© Sandra Hoever / Leonine / DCMZuletzt wieder auf Tour
Seine Fans beschenkte er anlässlich seines 75. Geburtstags 2021 mit der Werkschau "Udopium - Das Beste", zuletzt wurde dann mit etwas Verspätung auch gemeinsam gefeiert: Im Frühsommer 2022 war Udo Lindenberg, der nach eigener Aussage gerne noch die 100 voll machen will, wieder mal auf großer Deutschland-Tour.
© Hannes Magerstaedt/Getty ImagesUdo Lindenberg und Apache
Einer der kommerziell größten Erfolge für Udo Lindenberg, eine ziemlich irre Geschichte. Im Januar veröffentlichte der Panikrocker gemeinsam mit Deutschrap-Star Apache 207 den Song "Komet". Die Single brach diverse Chartrekorde und wurde zum ersten Nummer-eins-Hit in Udo Lindenbergs langer Karriere.
© Tine AckeNeue TV-Doku
Vom "Onkel Pö" bis in die großen Stadien der "Bunten Republik Deutschland": Ein neuer Dokumentarfilm erzählt die unwahrscheinliche Erfolgsgeschichte des deutschen Rockpoeten Udo Lindenbergs und seiner ebenso unwahrscheinlichen Band. Dabei kommen vor allem Udos langjährige Musiker zu Wort. ARTE zeigt "Udo Lindenberg & das Panikorchester" am Freitag, 24. Januar um 21.45 Uhr.
© Udo Lindenberg Archiv