04.02.2025 von SWYRL
Von überraschend bis langweilig - die ersten Kritiken zum Strategiespiel "Civilization VII" künden nicht gerade von einer neuen Ära im Strategie-Genre.
Noch bevor Käufer der Premium-Editionen ab diesem Donnerstag Zugang zu "Civilization VII" bekommen, gibt es erste Testberichte von Fachmedien zum neuesten Ableger von Sid Meiers preisgekrönter Strategiespiel-Reihe. Und die haben es mitunter in sich.
Einen Überblick über die unterschiedlichen Meinungen erlaubt der Review-Aggregator "Metacritic". Dort erreicht das PC-Spiel aktuell einen Score von 80 von 100 möglichen Punkten. Dieser Durchschnittswert setzt sich aus 68 Reviews zusammensetzt. User-Reviews sind derzeit noch nicht vorhanden. Die Zahl wirkt solide, doch liegt der erste Eindruck im Vergleich zu den Vorgängern aus der genreprägenden Reihe deutlich zurück. So erreichte "Civilization 4" seinerzeit 94 Punkte. Bei "Civilization 5" waren es 90 Punkte. Auch "Civilization 6", der unmittelbare Vorgänger des neuen Spiels, kam vor acht Jahren auf immerhin 88 Punkte.
Zu den ersten deutschen Testern zählt "PCGames". Das Magazin titelt: "Das neue Konzept geht super auf, wird aber nicht allen schmecken!" Das Gameplay wird bechrieben als "radikale Frischzellenkur". Namentlich erwähnt werden die Zeitalterwechsel, das Meilensteinsystem, welches Vorteile für das darauffolgende Zeitalter freischaltet, sowie der Verzicht auf Bürgerverwaltung und Arbeitereinheiten. Das neue Konzept sorge für "mehr Dynamik und Flexibilität", so der Test. In Sachen Präsentation sei "Civilization VII" laut "PCGames" zudem "eine Wucht".
Kritisch sieht man bei "PCGames" allerdings die "durchwachsene KI", die bei Seelandungen und Engpässen schwächeln würde. Alles in allem würde beim siebten Teil des Strategie-Klassikers "der letzte Feinschliff" noch fehlen. Traditionalisten würden womöglich abgeschreckt. so das Fazit, zumal Spielerführung und das Interface "noch nicht ganz rund" seien und das Balancing nachgebessert werden sollte. Die Wertung: 8 von 10 Punkten.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
Internationale Stimmen
Zu den größten Fans unter den Testern gehört "Videogameschronicle". "Civilization 7 ist mutig genug, um große Änderungen an seiner Formel vorzunehmen, ohne dabei das zu verlieren, was die Serie zum Kult gemacht hat", schwärmt das Fachmagazin und vergibt die höchste interne Punktzahl von 5 Sternen.
Nur 2 von 5 möglichen Sternen bekommt "Civilization VII" dagegen von den Kollegen von "Eurogamer". Die Briten schreiben von einem "langweiligen, widersprüchlichen Spiel". Was eigentlich ein Klassenprimus sein sollte, fühlt sich laut "Eurogamer" an wie ein Spiel, "das den 4X-Thron unbesetzt lässt". Dieses vernichtende Urteil stellt die kritischste Stimme dar.
Eher moderat fällt hingegen die Kritik eines renommierten Traditionsmediums der Branche aus: "IGN" vergibt 7 von 10 Punkten. Abstriche gibt es unter anderem für das Nutzer-Interface, das nicht genug Überblick verschaffen würde. Alles in allem fühlt sich für die "IGN"-Redaktion das Gameplay zu stark vereinfacht an. Auch "PCGamesN" aus England vergibt 7 von 10 Punkten. Das Spiel sei "fantastisch", aber inmitten des Spielens würde man "das Gefühl der Verbundenheit verlieren".
Stein des Anstoßes ist in vielen Reviews das neue Zeitalter-System, das einen Spieldurchlauf in drei Abschnitte teilt: die Antike, das Zeitalter der Erkundung und die Moderne und einen Wechsel der Völker erzwingt. Während manche Kritiker (wie "PCGames") dieses Novum begrüßen und als frischen Wind feiern, empfinden andere den Zeitalterwechsel als Unterbrechung des Spielflusses.