29.03.2025 von SWYRL/Rupert Sommer
Traditionelle Politiker-Schelte im geselligen Rahmen: Der Kabarettist Django Asül hält eine satirische Festrede beim Anzapfen des ersten Fasses Maibock-Starkbier im Münchner Hofbräuhaus. Das etwas andere "Derblecken" kommt dem Klassiker auf dem Nockherberg immer näher.
Es ist eine Art Volkssport im Freistaat: Im klar geregelten Rahmen aufmüpfig, frech und subversiv zu sein - und etwaig aufkommenden Ärger schnell mit viel Bier wieder herunterzuspülen. Auch die BR-Übertragung vom "Maibockanstich" im Münchner Hofbräuhaus folgt einer Dramaturgie, die man vom ähnlich gelagerten Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg gut kennt: Mit spitzer Zunge darf ein Satiriker die Mächtigen im Bundesland aufs Korn nehmen und kräftig "abwatschen". Danach lachen alle, prosten sich gegenseitig zu - Hauptsache, es macht Spaß, wenn's auch manchmal wehtut.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
Wo Bayerns Politik zurückwitzelt
Im staatlichen Traditions-Gastronomiebetrieb, der sich gern rühmt, das berühmteste Wirtshaus der Welt zu sein, übernimmt schon seit 2008 der aus Deggendorf stammende Kabarettist Django Asül die Aufgabe, die Volksvertreterinnen und Volksvertreter kräftig zu kritisieren, wo bei auch hier - wie bei der Starkbierprobe auf dem Nockherberg - die Devise gilt: Schlimmer als beschimpft zu werden, ist, man wird gar nicht erwähnt.
Anders als beim Satire-Fest samt Singspiel in der Paulaner-Großgaststätte kommt im Hofbräuhaus auch die Politik selbst zu Wort: Zumindest lässt es sich Albert Füracker, Bayern Finanzminister und damit oberster Aufseher über Staatsbetriebe wie das Münchner Hofbräuhaus, nicht nehmen, selbst eine Rede zu halten. Humorvoll, selbstverständlich. Musikalisch begleitet wird der BR-Abend von der Möckenloher Blechmusik, Reporterin vor Ort ist Claudia Finger-Erben.