17.02.2025 von SWYRL
"Ich muss hier sehr vorsichtig sein", betonte Günther Jauch, bevor ihm in der TV-Vierrerrunde bei RTL und n-tv ein Museumsstück auf den Studioboden fiel. Jener Bierdeckel, auf dem einst Friedrich Merz ein Steuerkonzept skizziert hatte, sei inzwischen wieder in Sicherheit, sagte Jauch nach dem "Quadrell".
Es war eine bisweilen etwas chaotisch verlaufene TV-Debatte eine Woche vor der vorgezogenen Bundestagswahl. Daran hatten beim großen "Quadrell" bei RTL nicht nur die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Friedrich Merz (Union) sowie Kandidatin Alice Weidel (AfD) ihren Anteil, sondern auch die Moderatoren. Besonders Günther Jauch bemühte sich um manchen Überraschungsmoment. Einer endete mit einem Missgeschick.
Betont feierlich präsentierte der frühere ARD-Talker und amtierende "Wer wird Millionär?"-Moderator jenen berühmten Bierdeckel, auf dem Friedrich Merz vor über 20 Jahren einen Entwurf zur Vereinfachung des Steuersystems skizziert hatte. "Ich muss hier sehr vorsichtig sein", betonte Jauch. Und weiter: "Mir ist gesagt worden, diesen Bierdeckel darf ich selber nicht anfassen, weil es eben ein Museumsstück ist."
Jauch konfrontierte Merz mit der augenzwinkernden Frage, "wie viele Pils" der CDU-Politiker intus gehabt habe, als er den Bierdeckel damals beschrieb. "Kein einziges", versicherte Merz, der daraufhin seine aktuellen Steuerpläne erläuterte. Als Pinar Atalay die nächste Frage stellte, wollte Jauch das Museumsstück wieder unter seinem Pult verstauen. Dabei fiel der historische Bierdeckel zu Boden, was seiner Co-Moderatorin nicht entging.
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Günther Jauch: "Der Kollege vom Museum war nachsichtig"
Bei der an die Live-Debatte anschließenden Diskussionsrunde "Das Quadrell - Wer war am besten?" konnte Günther Jauch Entwarnung geben: "Der Kollege vom Museum war nachsichtig", sagte der Moderator und fügte selbstironisch hinzu: Der Bierdeckel sei inzwischen in Sicherheit und laufe nicht Gefahr, nun unter einem frisch gezapften Pils zu landen.
Jauch lobte im Nachgang die Fairness der Kandidaten. Am besten abgeschnitten hat laut einer Forsa-Befragung kurz nach der Sendung Friedrich Merz (32 Prozent), gefolgt von Olaf Scholz (25 Prozent), Robert Habeck und Alice Weidel (beide 18 Prozent). Bei der Frage "Wen fanden Sie am sympathischsten?" landete hingegen Habeck ganz vorn (34 Prozent), vor Merz (23 Prozent), Scholz (19 Prozent) und Weidel (17 Prozent). Auf die Frage "Wer wirkte auf Sie am glaubwürdigsten?" legten sich 29 Prozent der Befragten auf Merz fest, gefolgt von Habeck (26 Prozent), Weidel (20 Prozent) und Scholz (19 Prozent).
Unter den Gästen der Analyse-Sendung bei RTL und n-tv fand "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi Friedrich Merz "sehr stark". Er sei staatsmännisch rübergekommen. Moderatorin Ruth Moschner fand Robert Habeck "überraschend gut". Moderatorin Panagiota Petridou hielt fest, Olaf Scholz sei "zwischendurch sympathisch und humoristisch" gewesen. Alice Weidels Auftritt habe sie hingegen an "Stammtischparolen" erinnert.