Funkmaat Hinrich
Am 17. September 1981 feierte "Das Boot" seine Weltpremiere, Regisseur Wolfgang Petersen schuf ein Weltkriegsdrama, das (deutsche) Filmgeschichte schreiben sollte. Und nicht nur das: Das U-Boot-Kinoabenteuer bedeutete für viele Darsteller wie etwa Jürgen Prochnow (links) und Heinz Hoenig den Start in eine große Karriere. Wir zeigen, welche Schauspieler mit "Das Boot" ihren Durchbruch feierten und was sie heute machen.
© ARD / DegetoDer Regisseur
Für Regisseur Wolfgang Petersen war der Unterwasser-Ausflug ein sehr lukrativer Trip. Zwar war er schon vorher für Film und Fernsehen gern gebucht, doch nach "Das Boot" ging die Karriere steil bergauf.
© ARD / DEGETOWolfgang Petersen
Kurz nach "Das Boot" folgte "Die unendliche Geschichte", danach drehte Wolfgang Petersen einen Hollywood-Blockbuster nach dem anderen, darunter "In the Line of Fire", "Air Force One", "Outbreak" und "Troja". Der Regisseur starb im August 2022 im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Bauchspeicheldrüsenkrebs-Erkrankung.
© Clemens Bilan/Getty Images"Der Alte" / Kapitän-Leutnant Lehmann-Willenbrock
Jürgen Prochnow (Mitte) wurde schon damals von der Besatzung "Der Alte" genannt. Der Schauspieler war der namhafte Star von "Das Boot", hatte er doch schon eine beachtliche Karriere als Theater- und Filmschauspieler hinter sich.
© WDR / DegetoJürgen Prochnow
Die Rolle des "Kaleun" verhalf Jürgen Prochnow zu einem gewaltigen Schub und zum Sprung nach Hollywood. Filme wie "Judge Dredd", "Der englische Patient" und "Air Force One" zieren seine Vita.
© Gerald Matzka/Getty ImagesLeitender Ingenieur (LI) Fritz Grade
Dem Theaterschauspieler Klaus Wennemann (Bild links), der einst mit Prochnow (Mitte) die Schauspielschule besucht hatte, gelang mit "Das Boot" ebenfalls der Durchbruch beim Film.
© ARD / DegetoKlaus Wennemann
1984 übernahm Wennemann in der TV-Serie "Der Fahnder" die Hauptrolle und blieb ihr über 91 Folgen treu. Anschließend ermittelte er als Pfarrer in "Schwarz greift ein" und als Kommissar Schuster in "Medicopter 117" (Bild, links). Im Jahr 2000 erlag der Schauspieler dem Lungenkrebs.
© RTL1. Wachoffizier (I. WO)
Auch Hubertus Bengsch (links) kam vom Theater, bevor er als 1. (namenloser) Wachoffizier in "Das Boot" mitspielte. Eine große Leinwand-Karriere war ihm nicht beschieden, hinter den Kulissen machte er jedoch sehr wohl seinen Weg.
© EurovideoHubertus Bengsch
Als Synchronspecher ist Hubertus Bengsch ein gefragter Mann: Seit "Pretty Woman" (1990) ist er die deutsche Stimme von Richard Gere (Bild), auch Harold Ramis ("Ghostbusters") vertonte der Berliner mehrfach in Filmen.
© Juan Naharro Gimenez/Getty Images2. Wachoffizier (II. WO)
Martin Semmelrogge (links) hatte sich bereits als TV-Bösewicht einen Namen gemacht und zeigte auch als "Nummer Zwo" sein großes Potenzial. Doch der heute 69-Jährige stand sich oft selbst im Weg. Auch während der "Boot"-Dreharbeiten leistete er sich einige Eskapaden.
© ARD DegetoMartin Semmelrogge
"Das Leben ist eine Achterbahn", nannte Martin Semmelrogge seine Autobiografie. Zu Recht: Er wurde wegen diverser Delikte vor Gericht mehrfach verurteilt, konnte aber auch als Schauspieler, etwa in "Schindlers Liste", immer wieder überzeugen. Zuletzt war er vorwiegend in Reality-Formaten wie "Promi Big Brother" (Bild) und "Club der guten Laune" zu sehen.
© Hannes Magerstaedt/Getty ImagesIm Tal der Skorpione
2019 war Martin Semmelrogge in "Tal der Skorpione" in einer Nebenrolle zu sehen: Der Action-Trash-Streifen erzählt von einem Spiel in der Wildnis, in dem kriminelle Psychopathen gegeneinander ums Überleben kämpfen müssen. Aus den Genen des Siegers wollen zwei Wissenschaftler einen Übermenschen klonen. Mehr muss man wohl kaum sagen ...
© Busch Media Group /Jann HolzapfelKriegsberichterstatter Leutnant Werner
Zunächst ist er das Gespött der Mannschaft, dann erlebt er die Gräuel des Krieges hautnah: Herbert Grönemeyer spielte den jungen Kriegsberichterstatter Leutnant Werner. Der damals 25-Jährige hatte bereits in zahlreichen Theaterproduktionen auf sich aufmerksam gemacht, von seinen ersten beiden Alben hatte jedoch kaum jemand Notiz genommen ...
© EurovideoHerbert Grönemeyer
Nach "Das Boot" konzentrierte sich Herbert Grönemeyer dennoch auf seine Musikkarriere. Zu Recht. Mit dem Album "Bochum" (1984) feierte er seinen kommerziellen Durchbruch. Heute gilt er als einer der populärsten Musiker Deutschlands und ist nur selten auf der Kino-Leinwand zu sehen: In zwei Filmen von Starfotograf Anton Corbijn ("Control", "A Most Wanted Man") spielte er kleinere Rollen.
© Christian Augustin/Getty ImagesDieselmaat Frenssen / Bootsmann Lamprecht / Obersteuermann Kriechbaum
Die Anspannung steht ihnen in ihr (bis heute bekanntes) Gesicht geschrieben: Dieselmaat Frenssen (Ralf Richter, links), Bootsmann Lamprecht (Uwe Ochsenknecht, Mitte) und Obersteuermann Kriechbaum (Bernd Tauber, zweiter von rechts).
© ARTE / WDR / Bavaria Film / Karlheinz VogelmannRalf Richter
Auch Ralf Richter kam vom Theater und nutzte "Das Boot", um seine Leinwandkarriere anzukurbeln. In Filmen wie "Bang Boom Bang", "Superstau" und "Nicht mein Tag" (Bild) mimte er meist den Ruhrpott-Rüpel. Ein Image, das er mit einem - sagen wir - verwegenen Lebensstil untermauerte.
© SonyIm Tal der Skorpione
Neben Martin Semmelrooge war auch Ralf Richters irrer Blick im Trash-Streifen "Tal der Skorpione" zu sehen. Ein Film ganz nach seinem Geschmack - darf man annehmen ...
© Busch Media Group /Jann HolzapfelUwe Ochsenknecht
Uwe Ochsenknecht war ebenfalls Teil der U-Boot-Crew. Jedoch gelang ihm erst vier Jahre nach "Das Boot" der Durchbruch mit Doris Dörries Komödie "Männer". Auch als Hitler-Tagebuchfälscher in "Schtonk!" blieb er dem Publikum im Gedächtnis. Inzwischen sind seine Söhne Jimi Blue und Wilson Gonzalez dank der "Die Wilden Kerle"-Reihe fast ebenso bekannt wie ihr Vater.
© Joshua Sammer/Getty ImagesBernd Tauber
Auch Bernd Tauber ist bis heute ein bekanntes TV-Gesicht. Seine aufsehenerregendste Rolle spielte er allerdings bereits kurz nach "Das Boot": Von 1985 bis 1988 mimte er in der ARD-"Lindenstraße" Benno Zimmermann, der infolge seiner AIDS-Erkrankung schließlich in den Armen seiner Frau Gabi (Andrea Spatzek) an einer Lungenentzündung stirbt.
© WDR / Dietmar SeipFunkmaat Hinrich
Er hält die Verbindung - oder versucht es zumindest: Funkmaat Hinrich (Heinz Hoenig) ist für die Kommunikation auf der U 96 zuständig. Für den damals 30-jährigen Schauspieler war das Abtauchen im U-Boot der Start für eine große Karriere ...
© Constantin FilmHeinz Hoenig
Im deutschsprachigen Raum ist sein Gesicht bestens bekannt: In Film und Fernsehen ist Heinz Hoenig bis heute Dauergast. Zu seinen bekanntesten Produktionen zählt der ZDF-Mehrteiler "Der große Bellheim". Nebenbei spielt er immer wieder gerne Theater und tritt in Peter Maffays "Tabaluga"-Musicals auf.
© 2018 Getty Images/Christian AugustinHeinz Hoenig
Im Januar 2024 nahm Heinz Hoenig an "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" teil. An Tag 12 schied der 72-Jährige allerdings vorzeitig aus, RTL gab an, "ihn vorsorglich aus dem Camp zu nehmen". Sein Gesundheitszusstand besserte sich nicht: Im Mai wurde er in eine Klinik eingeliefert und an der Speiseröhre operiert. Um sich einer weiteren Herzoperation unterziehen zu können, wurde eine Spendenaktion gestartet, um die nötigen finanziellen Mittel zu sichern.
© RTLBootsmaat Pilgrim
In der Rolle des Bootsmaats Pilgrim versuchte er zu retten, was zu retten ist: Jan Fedder war ein völlig unbeschriebenes Blatt, als er zur U96-Crew stieß. Nach zahlreichen Fernsehauftritten fand 1990 er ein TV-Zuhause, in dem er ebenfalls versucht, den Laden zusammenzuhalten ...
© EurovideoJan Fedder
"Große Haie, kleine Fische, viel Schatten, viel Licht ...": Wer die Titelmelodie der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier" im Ohr hat, hatte sein Gesicht vor Augen: Jan Fedder machte seit 1992 den Kiezpolizisten Dirk Matthies zum Aushängeschild der Stadt Hamburg. Am 30. Dezember 2019 erlag der beliebte Schauspieler den Folgen seiner langjährigen Krebserkrankung.
© ARD / Thorsten JanderObermaschinist Johann
Zerstörer greifen an: Johann (Erwin Leder) bringt die Maschinen der U-96 auf volle Fahrt. Ähnlich hochtourig verlief die Karriere von Darsteller Erwin Leder nicht ...
© ARD / DegetoErwin Leder
Richtig durchstarten konnte Erwin Leder nicht. Immerhin ergatterte er kleinere Rollen in Filmen wie "Schindlers Liste" und "Underworld", zuletzt spielte er eine Gastrolle in einer Folge "Alarm für Cobra 11".
© IMAGO / K.PilesDieselheizer Ario
Als Dieselheizer Ario noch ein junges, frisches und ein (fast) unverbrauchtes Gesicht: Das Talent von Claude-Oliver Rudolph wurde schon früh erkannt. Gleich nach dem Schulabschluss startete er gemeinsam mit Herbert Grönemeyer am Schauspielhaus Bochum. Durch "Das Boot" prägten sich seine markanten Gesichtszüge einem breiteren Publikum ein ...
© EurovideoClaude-Oliver Rudolph
Bis heute ist Claude-Oliver Rudolph ein bekanntes (Knautsch-)Gesicht in TV und Film und wird gerne als Haudrauf und Bösewicht besetzt. In "Die Welt ist nicht genug" legte er sich sogar mit James Bond an. Privat widmet er sich zunehmend dem Budosport. 2023 nahm er an der RTL-Show "Die Verräter" (Bild) teil.
© RTL / Stefan GregorowiusDieselheizer Schwalle
Dieselheizer Schwalle (Oliver Stritzel, Mitte) und Kollege Ario (Claude-Oliver Rudolph, links) vertreuben sich die Zeit mit Kartenspielen. Für Stritzel, der wie viele seiner Kollegen zuvor Theaterschauspieler war, war der Auftritt eine Herausforderung: "Das Boot" stellte seinen allerersten Ausflug auf die Leinwand dar.
© Constantin FilmOliver Stritzel
Inzwischen ist Oliver Stritzel eine erfahrene und bekannte TV-Größe und zuletzt im Thriller "Schattengrund" zu sehen. Aber auch als Synchronsprecher (etwa für Sean Penn, Kevin Bacon) ist der gebürtige Berliner ein gefragter Mann.
© ZDF / Reiner BajoKapitänleutnant Thomsen / Otto Sander
Dank seiner Bühnenpräsenz und Auftritten in Filmen wie "Die Blechtrommel" war Otto Sander schon vor seiner Rolle als Kapitänleutnant Thomsen ein Star. Nach "Das Boot" blieb der Mann mit der sonoren Stimme hauptsächlich seiner großen Leidenschaft, dem Theater, treu. Hollywood-Bezug hatte seine Karriere trotzdem: Er synchronisierte bis zu seinem Tod 2013 Stars wie Dustin Hoffman und Ian McKellen.
© Andreas Rentz/Getty Images