"Bares für Rares"
Ein Etui in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sorgte für Begeisterungsstürme - und für Bedenken. Horst Lichter fand das Objekt aus Gold "sehr, sehr schön und elegant", Expertin Wendela Horz ehrte die "sehr schön ausgeführte Arbeit". Doch das alles hatte einen knackigen Preis.
© ZDF"Bares für Rares"
Paul aus Lüneburg hatte das Zigarettenetui im Nachlass seines Vaters entdeckt. "Es sieht neuwertig aus", betonte er. Er glaube nicht, dass es je in Verwendung war. Den Eindruck bestätigte Wendela Horz. Die Schmuck-Expertin datierte das Etui in die späten 1920er-Jahre.
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Vor allem die reduzierte Gestaltung "mit den Rillen in unterschiedlichen Richtungen" sprach für die Einordnung in der Art-Déco-Zeit. Bei näherer Betrachtung erkannte die Expertin, dass das Etui "komplett von Hand gemacht" worden war. "Oha!", staunte Lichter. Dazu hatte noch weiteren Anlass ...
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"Wow", murmelte Lichter baff, als Horz wegen fehlender Punzen einen Materialtest durchführte. Das Ergebnis: 750er-Gold. Zudem brachte das Gold-Etui jede Menge Gewicht auf die Waage: 315 Gramm. Und auch das beigefügte Velours-Etui war original. "Wunderschön", säuselte ein ergriffener Moderator.
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Paul hatte angesichts des hohen Goldkurses einen guten Zeitpunkt für den Verkauf gewählt. Er wünschte sich 20.000 Euro für sein Erbstück. Allein der Materialwert lag schon bei 19.000 Euro, wie Horz erklärte. Lichter schnaufte laut: "Alter Schwede!" Insgesamt taxierte die Expertin "die sehr schön ausgeführte Arbeit" auf 19.500 bis 20.000 Euro.
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Die Händlerinnen und Händler ahnten, dass es teuer werden würde, als sie die "goldene Dose" aus dem Velours holten. "Uiuiui", schnaufte Wolfgang Pauritsch mit einem Schmunzeln. "Puh, ein Zigarettenetui aus purem Gold", stöhnte auch Elke Velten. Christian Vechtel fragte gleich nach dem Materialwert.
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Nach der Antwort des Verkäufers kam schon das nächste "Wow". Doch Elke Velten war ehrlich: "Ich sehe die Verkäuflichkeit schwierig." Dennoch startete Pauritsch mit einem Gebot - jedoch weit unter dem Tageskurs. Er bot 16.500 Euro für die Handarbeit aus Gold. "Ja, so etwas legt man sich in den Safe für harte Zeiten", erklärte der Händler.
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Velten erhöhte auf 17.500 Euro und Pauritsch noch mal auf 18.000 Euro. "Die Richtung stimmt", freute sich der Verkäufer. Doch das Ende war bereits in Sicht, denn nach Veltens 18.200 Euro kam kein weiteres Gebot. Aus Mangel an Alternativen gab der Verkäufer jedoch den Zuschlag.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Jugendstil-Vase von Colmar Schulte-Goltz zwischen 1900 und 1910 datiert. Für die Keramik aus der Werkstatt Reinhold & Company (Bunzlau) wünschten sich die Verkäufer nur 50 Euro, der Experte schätzte 150 bis 170 Euro, und Händler Christian Vechtel zahlte 200 Euro.
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Einen alten Salatöl-Spender aus dem Tante-Emma-Laden datierte Sven Deutschmanek Anfang der 1930er-Jahren. Der Wunschpreis lag bei 20 Euro, geschätzt wurden 150 bis 200 Euro und Christian Vechtel zahlte sogar 400 Euro.
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Eine Fasan-Gruppe aus Bronze mit Steinsockel des dänischen Bildhauers Peder Marius Jensen datierte Colmar Schulte-Goltz zwischen 1910 und 1920. Der Wunschpreis lag bei 1.800 Euro. Der Experte taxierte die Gruppe aber nur auf 500 bis 900 Euro. Das war der Verkäuferin zu wenig und so nahm sie das Objekt wieder mit.
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"Das ist ein Fullset", freute sich Sven Deutschmanek über den Additionsstopper von Heuer samt Originalverpackung, Rechnung und Garantiekarte aus der Zeit von 1967 bis 1975. Der Verkäufer wünschte sich 1.800 Euro, Deutschmanek schätzte 1.400 bis 1.600 Euro und am Ende zahlte Wolfgang Pauritsch 1.200 Euro.
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Wendela Horz datierte eine Sternenbrosche aus 750er Gold mit Halbperlen und Smaragd (0,3 Karat) in den 1860er Jahren. Der Wunschpreis lag bei 200 Euro. Die Expertin taxierte 350 bis 400 Euro und Händlerin Sarah Schreiber zahlte 400 Euro für den antiken Schmuck.
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