21.01.2025 von SWYRL/Hans Czerny
Fasten ist toll, sagen Sylvie Gilman und Thierry De Lestrade in ihrem 60-minütigen ARTE-Film. Sie beweisen es mit dem sympathischen Probanden Alphonse, der in 14 Tagen elf Kilo abgenommen hat und dabei gesünder geworden ist - aber auch mithilfe vieler Forscher aus der Medizin und Mikrobiologie.
Fasten ist toll - das behaupten die Filmautoren Sylvie Gilman und Thierry De Lestrade. Sie belegen in der Doku "Fasten - Ein Phänomen wird erforscht" insbesondere, wie nützlich das sogenannte Intervallfasten für die Gesundheit ist. Schon 2019 haben sie einen Film zum Sinn des Fastens gemacht. Fasten liegt noch immer im Trend, doch nach wie vor ist es so umstritten wie beliebt. Inzwischen hat die Wissenschaft faszinierende Fortschritte gemacht, wie der unterhaltsam gemachte Fastenfilm beweist.
Die Sympathien gehören in dem Beitrag allerdings dem "runden" Probanden Alphonse. Aus Frankreich ist er eigens in eine deutsche Klinik am Bodensee gereist, weil in Frankreich Fasten keine ärztlich anerkannte Zweckübung ist. Alphonse wird geprüft und abgeklopft, er wird in 14 Tagen, in denen er ausschließlich rot gefärbte Gemüsebrühe schlürft, immerhin 11 von 96 Kilogramm verlieren. Die Fettleber schrumpft, der Blutzucker sinkt, die Taille wird enger. "Champagne!" sagt Alphonse, die gut gelaunte Nebenfigur, am Ende des Films - und wird ein wenig eingebremst. Erst mal schauen, was die Zukunft bringt.
Es gibt nicht wenige Fürsprecher, darunter immerhin Nobelpreisträger, die belegen, wie das Fasten funktioniert: Die verantwortlichen Körperzellen essen bei der sogenannten Autophagie ihre überflüssigen Nahrungsreste auf, in der Leber setzen nach zwölfstündigem Fasten Ketone ihre Wirkung ein. Sie sind eine Art Formel eins-Kraftstoff, der zur Ketose führt: Nerven- und Darmkrankheiten sowie Autoimmunstörungen werden repariert. Selbst dem Krebs ist man auf der Spur. Allerdings: Mit Mäusen ist man da in der Forschung schon sehr weit, der Schritt von der Maus zum Menschen sei aber "immer noch die große Herausforderung", erklärt im Film einer der Biologen. Die unwissentlich unter Bluthochdruck leidenden Feuerwehrler von San Diego machten ebenso gute Bekanntschaft mit dem Nutzen des Heilfastens wie der Präsident von Französisch-Polynesien, ein beleibter Mensch, der das Fasten zur Staatspolitik erheben will.
Dem Film-Fazit: "Lieber Stunden zählen als Kalorien", wie es das Intervallfasten mit zwölf- bis 14-stündigem täglichen Nahrungsverzicht propagiert, schließt man sich gedanklich gerne an. Nur sieht halt die anschließende Praxis wieder einmal ganz anders aus.