26.01.2025 von SWYRL/Elisa Eberle
Ein junger Mann fällt nachts von Bord eines Containerschiffs im Hamburger Hafen und stirbt. Bei ihren Ermittlungen in der Reederei Ahlsen trifft Helen Dorn (Anna Loos) auf eine Mauer des Schweigens.
Ein großes Familiengeheimnis, wir erinnern uns, beschäftigte Helen Dorn (Anna Loos) in ihrem 20. Fall, der bei der Erstausstrahlung im November starke 5,3 Millionen Menschen (Gesamtmarktanteil: 22,7 Prozent) vor die Bildschirme lockte: Der titelgebende "deutsche Sizilianer" Toni Vizzante (Peter Benedict) hatte nicht nur behauptet, Helens Vater zu sein, sondern er hat ihr am Ende auch eine Apfelplantage im Alten Land vermacht. Klar, dass dieses Thema auch im nun erstausgestrahlten 21. Fall aufgegriffen wird. Das Hauptaugenmerk von "Helen Dorn - Mordsee" (Regie und Buch: Friedemann Fromm) liegt allerdings auf einer anderen Geschichte: Der junge Äthiopier Tayé Meseret (Karim Ben Mansur) treibt leblos durch eine Schleuse von der Elbe. Verletzungen deuten auf eine Schlägerei sowie den anschließenden tödlichen Sturz aus großer Höhe auf das Wasser hin.
Helen Dorn vermutet, dass der Tote im Hamburger Hafen ins Wasser fiel. Das einzige Containerschiff, das zum Tatzeitpunkt auslief, war die "Jeanette Ahlsen". Bei ihren Ermittlungen in der Reederei Ahlsen unter Leitung von Sonja Ahlsen (Eleonore Weisgerber) stößt Helen Dorn jedoch auf eine mysteriöse Wand aus Schweigen. Durchbrechen kann sie diese ausgerechnet durch einen Hinweis ihres Vaters Richard Dorn (Ernst Stötzner): Er erinnert sich nicht nur, dass der Tote tags zuvor in der Seemannsmission zu Gast war, er stellt auch den Kontakt von dessen Mutter Yeshi Meseret (Dennenesch Zoudé) her.
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Die Folgen einer Identitätskrise
Sie sei Fremdsprachensekretärin in Marseille, berichtet sie, doch ihr Sohn habe unbedingt die Seefahrtschule in Hamburg absolvieren wollen: "Vor drei Tagen rief er mich an und sagte, dass er alles hinwirft", erinnert sie sich: Tayé sei entlassen worden, "warum, wollte er nicht sagen". Auch berichtet sie von einem Brand an Bord der "Julia Ahlsen", die vor einem Jahr vor Italien gesunken war. Während Helen Dorn akribisch nach einer Verbindung zwischen den beiden Ereignissen sucht, ist das TV-Publikum schon einen Schritt weiter: In einer der ersten Szenen des Films war zu sehen, dass der Schiffslotse Torben Lechlin (Marian Meder) Tayé von Bord fallen sah, vom ersten Offizier Lars Ahslen (Janek Rieke) jedoch zum Schweigen aufgefordert wurde. Als Helen Dorn Torben Lechlin auf Präsidium bestellt, verunglückt er auf dem Weg ...
Bekam das ZDF-Publikum in "Helen Dorn - Der deutsche Sizilianer" eine ungewohnt verletzliche und von einer Identitätskrise verunsicherten Titelheldin präsentiert, ist Helen Dorn im 21. Film nun fast wieder die Alte, das heißt unnahbar und mürrisch. Lediglich ein kurzer Dialog zwischen ihr und ihrem Vater deutet auf die Geschehnisse des vorangegangenen Films hin, die die Polizistin immerhin heimlich einen Vaterschaftstest veranlassen ließ: "Ich verstehe nicht, warum du das Erbe überhaupt angenommen hast", wundert sich Richard Dorn, als er gemeinsam mit Helen auf der Apfelplantage im Alten Land steht: "Es erinnert mich", entgegnet sie. "Wie? An Toni?", möchte Richard wissen: "Nein, an Mama."
Alles wieder beim Alten
Helen Dorns Kollegen, der Kriminaltechniker Weyer (Tristan Seith) und die Rechtsmedizinerin Dr. Isabella Alighieri (Nagmeh Held) setzen derweil ihr vor vielen Folgen begonnenes Katz-und-Maus-Spiel fort - sehr zum Leidwesen ihrer zutiefst genervten Chefin.
Regisseur und Drehbuchautor Friedemann Fromm zeigte sich bereits bei den vergangenen sechs Filmen als Regisseur verantwortlich (viermal davon bekleidete er zusätzlich das Amt des Drehbuchautoren). An den bereits abgedrehten Nachfolgern unter den Arbeitstiteln "Helen Dorn - Schwarzes Herz" und "Helen Dorn - Schuld und Sühne" ist er abermals in dieser Doppelfunktion beteiligt. Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest. In der ZDFmediathek ist der aktuelle Film "Helen Dorn - Mordsee" bereits seit 25. Januar abrufbar.