Rassismus in den USA: Diese Filme legen den Finger in die Wunde
Auch viele Jahre nach dem Ende der Sklaverei und der Rassentrennung sind die USA noch immer ein zutiefst rassistisches Land. Filme wie "Green Book - Eine besondere Freundschaft" zeigen, wie brutal und ungerecht schwarze Menschen in dem Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten behandelt wurden und werden.
© 2018 eOne Germany"Green Book - Eine besondere Freundschaft" (2018)
Die USA im Jahr 1962: Der Pianist Dr. Don Shirley (Mahershala Ali, links) engagiert den arbeitslosen Türsteher Tony (Viggo Mortensen) als Fahrer, um mit ihm zu einer Tournee durch die rassistischen Südstaaten aufzubrechen. Auf der langen Reise nähern sich die beiden ungleichen Männer an und schließen Freundschaft. "Green Book" läuft am Freitag, 20. Dezember, 23.00 Uhr im Ersten.
© ARD Degeto/Universal Studios and storyteller Distr. Co., LLC. all Rights Reserved."Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses" (1988)
Mississippi, 1964: Ein schwarzer und zwei weiße Bürgerrechtler werden nachts auf offener Straße erschossen. Der Täter und seine Komplizen sind Mitglieder des Ku-Klux-Klans. Dieser authentische Dreifachmord steht am Anfang von "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses" (1988). Willem Dafoe (rechts) und Gene Hackman verkörpern zwei gegensätzliche FBI-Agenten, die den brisanten Fall aufklären sollen.
© Orion Pictures"One Night in Miami" (2021)
An einem Februartag im Jahr 1964 trafen sich Bürgerrechtler Malcolm X, Boxer Cassius Clay, Sänger Sam Cooke und Football-Spieler Jim Brown in einem Hotelzimmer in Miami. Regisseurin Regina King macht aus diesem historischen Ereignis eine spannende Geschichtsstunde über "Black Power" - und wirft in "One Night in Miami" (bei Amazon Prime Video) einen ungeschönten Blick auf den US-Rassismus der 60er-Jahre.
© La Biennale di Venezia"Harriet - Der Weg in die Freiheit" (2019)
Für viele Amerikaner ist Harriet Tubman (etwa 1820 bis 1913) eine der größten Heldinnen ihrer Geschichte: Tubman wurde in die Sklaverei geboren, schaffte es jedoch, in den Norden der USA zu entkommen, wo sie in Freiheit leben konnte. Anschließend half sie anderen Sklaven, aus ihrer Gefangenschaft zu fliehen. Im oscarnominierten Biopic "Harriet - Der Weg in die Freiheit" spielt Cynthia Erivo diese mutige Frau.
© Universal Pictures"Selma" (2014)
Das erste große Biopic über Martin Luther King (gespielt von David Oyelowo) ist ein meisterliches Drama - und erschreckend aktuell: "Selma" erzählt von Rassenhass, Hoffnung und dem wohlkalkulierten Protest des Bürgerrechtlers. Vor allem zeigt der kraftvolle Film, dass die Probleme von 1965 auch heute noch lange nicht gelöst sind.
© 2014 Paramount Pictures / Atsushi Nishijima / Studiocanal"12 Years a Slave" (2013)
Der Geiger Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt Mitte des 19. Jahrhunderts als freier Mann im Norden der USA, wird dann aber unter Drogen gesetzt und als Sklave in die Südstaaten verkauft. Das auf realen Geschehnissen basierende Drama "12 Years a Slave" zeigt, wie Sklaven durch das pervertierte Begehren ihrer Herren entwürdigt werden.
© Tobis Film"The Hate U Give" (2018)
Die 16-jährige Starr (Amandla Stenberg) muss sich in der Schule mit Alltagsrassismus herumschlagen. Als sie nach einer Party mit einem Kindheitsfreund in eine Polizeikontrolle gerät, geschieht das große Unglück: Ein Beamter erschießt den Jungen. Das Coming-of-Age-Drama "The Hate U Give" erzählt auf fesselnde Weise vom noch immer grassierenden Rassismus in Amerika.
© FOX"Get Out" (2017)
So intelligent kann ein Horrorfilm sein: "Get Out" kombiniert subtilen Psychothrill mit bissiger Gesellschaftskritik und endet in einer bombastischen Gewaltorgie. Mittendrin: der junge Chris (Daniel Kaluuya), der eigentlich nur die (weiße) Familie seiner neuen Freundin kennenlernen will. Doch warum benehmen sich hier nur alle so seltsam?
© Universal"Just Mercy" (2019)
"Just Mercy" erzählt beklemmend präzise die Geschichte des Gründers der "Equal Justice Initiative", Bryan Stevenson (gespielt von Michael B. Jordan). Der junge Mann kämpfte leidenschaftlich gegen Rassismus und Justizwillkür in den USA und muss in dem hervorragenden Justizdrama einen Schwarzen verteidigen, der offenbar unschuldig im Todestrakt einsitzt.
© Jake Giles Netter/ 2019 Warner Bros. Entertainment Inc."Queen & Slim" (2019)
Auf dem Heimweg von ihrem ersten Date geraten Queen (Jodie Turner-Smith) und Slim (Daniel Kaluuya) in eine Polizeikontrolle, die aus dem Ruder läuft. Ein Beamter stirbt, die beiden jungen Schwarzen befinden sich fortan auf der Flucht. "Queen & Slim" zeigt, was der Alltagsrassismus, dem dunkelhäutige Menschen immer wieder ausgesetzt sind, bedeutet.
© Universal"Beale Street" (2018)
In den 70er-Jahren wird Fonny (Stephan James) zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er eine Frau vergewaltigt haben soll. Seine schwangere Freundin (KiKi Layne) glaubt an seine Unschuld - und wartet auf den Tag, an dem sie ihren Geliebten wieder in die Arme schließen kann. Das berührende Drama "Beale Street" stellt himmelschreienden Ungerechtigkeiten eine große Liebe entgegen.
© Tatum Mangus Annapurna Pictures DCM"I Am Not Your Negro" (2016)
Die literarische Vorlage zu "Beale Street" stammt von James Baldwin (1924 bis 1987), dem vielleicht wichtigsten schwarzen US-Schriftsteller des letzten Jahrhunderts. Der Dokumentarfilm "I Am Not Your Negro" erzählt vom Leben des Autors und gleichzeitig auch von der allgegenwärtigen Rassendiskriminierung in den USA.
© Salzgeber"Moonlight" (2016)
Was heißt es, schwul und schwarz zu sein? Das oscarprämierte Drama "Moonlight" versucht sich an einer Antwort. Im Mittelpunkt steht der Afroamerikaner Chiron, der in Miami in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und im Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) einen Ersatzvater findet.
© A24 / DCM"Do the Right Thing" (1989)
Kein anderer US-Regisseur hat sich so intensiv mit dem amerikanischen Rassismus beschäftigt wie Spike Lee. In "Do the Right Thing" erzählt er von einer Gruppe schwarzer Jugendlicher, die an einem heißen Sommertag in Brooklyn in eine Auseinandersetzung mit der Polizei geraten. In den USA löste der Film einen handfesten Skandal aus.
© ZDF/1989 Universal City Studios"Malcolm X" (1992)
Mit dem Biopic "Malcolm X" setzte Spike Lee einer der wichtigsten, aber auch umstrittensten Figur der Bürgerrechtsbewegung ein Denkmal. Denzel Washington verkörpert in dem meisterhaften, fast dreieinhalbstündigen Drama den afroamerikanischen Aktivisten, der im Gefängnis zum Islam konvertierte und 1965 erschossen wurde.
© Concorde"BlacKkKlansman" (2018)
Ein Jude (Adam Driver, links) vertritt einen Afroamerikaner (John David Washington), der den rechtsradikalen Ku-Klux-Klan unterwandert: Was skurril und ausgedacht klingt, beruht auf wahren Begebenheiten. Spike Lee hat sich dieser Geschichte angenommen und mit "BlacKkKlansman" eine groteske Bestandsaufnahme des Rassismus in den USA abgeliefert.
© 2018 Focus Features LLC"Der 13." (2016)
Die Sklaverei in den USA wurde nicht abgeschafft, sie lebt im Gefängnissystem des Landes weiter: Das ist die These der hervorragenden Netflix-Dokumentation "Der 13." von Ava DuVernay. Der Film wirft einen ungeschönten Blick auf ein Land, in dem mehr Menschen im Gefängnis sitzen als irgendwo sonst auf der Welt. Zu Wort kommt dabei auch Bürgerrechtlerin Angela Davis (Bild).
© Netflix"Nächster Halt: Fruitvale Station" (2013)
"Nächster Halt: Fruitvale Station" zeigt die letzten 24 Stunden von Oscar Grant (Michael B. Jordan), der am Neujahrsmorgen 2009 von einem Sicherheitsbeamten erschossen wurde. Das Drama handelt von einem jungen Mann zwischen Arbeitslosigkeit, Rassismus und guten Vorsätzen. Und obwohl man es besser weiß, hofft man bis zuletzt, dass alles ein gutes Ende nimmt.
© DCM"Detroit" (2017)
Nachdem Regisseurin Kathryn Bigelow 2008 in "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" den Irak-Krieg beleuchtete, wagte sich die Oscarpreisträgerin auf einen neuen Kriegsschauplatz: "Detroit". Meisterhaft werden in dem Drama die Rassenunruhen aufgearbeitet, die in der Stadt vor 50 Jahren über 40 Menschenleben forderten.
© 2017 Concorde Filmverleih GmbH