Traditionelles Weihnachtsessen
Traditionell wird an Weihnachten in Deutschland neben Lebkuchen, Plätzchen und Stollen sehr oft eine Weihnachtsgans oder Entenbraten aufgetischt. Auch sehr beliebt sind hierzulande einfache Gerichte wie Würstchen mit Kartoffelsalat. Für eine gesellige Runde mit viel Zeit zum Schlemmen und Feiern bieten sich zudem Klassiker wie Raclette oder Fondue an. Doch was kommt in anderen Ländern an Weihnachten auf den Tisch?
© iStock/SeventyFourWeihnachten in Norwegen
In Norwegen befinden sich ebenfalls mehrere Gerichte im Wettstreit um das beliebteste Weihnachtsessen. Hoch im Trend liegen Rippchen. Zu "Svineribbe" (gebratene Schweinerippchen mit knuspriger Kruste) und "Pinnekjøtt" (gepökelte Lamm- oder Hammelfleisch-Rippchen) werden Kartoffeln, Kohlrübenpüree oder Sauerkraut als klassische Beilagen serviert. Auch sehr beliebt: Fisch in verschiedensten Varianten.
© iStock/JackFLutefisk
Ein sehr altes Nationalgericht aus Norwegen und klassisches Weihnachtsessen ist gelaugter Kabeljau (Lutefisk). Für dieses Rezept wird der Fisch eine Woche lang in Wasser eingelegt. Nicht zu vergessen: das Wasser muss täglich gewechselt und die letzten drei Tage mit Lauge versetzt werden. Im letzten Schritt wird der Fisch mit reichlich Salz bestreut und wahlweise im Ofen oder im Topf gekocht. Dazu passt Erbsenpüree.
© iStock/ALLEKOJoulukinkku aus Finnland
Ein typisches, finnisches Essen an den Festtagen ist gepökelter Weihnachtsschinken (Joulukinkku). Dafür wird Hinterschinken mit Knochen und Schwarte kräftig gesalzen und einen Tag lang in Salzlösung kalt gestellt. Im nächsten Schritt wird der gesalzene Schinken im Ofen gebraten und danach mit Nelken verziert. Traditionell wird das Fleisch kalt mit Soße und verschiedenen Aufläufen aus Steckrüben, Karotten und Kartoffeln verspeist.
© iStock/Sasha_SuziWeihnachten in Dänemark
Nach einem ausgiebigen Festtagsessen in Dänemark mit Schweinebraten oder Ente mit Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße, wird traditionell "Risalamande" als Dessert verspeist. Dabei handelt es sich um Milchreis, der kalt serviert und mit Schlagsahne, Mandelstückchen, Vanillezucker und warmer Kirschsauce verfeinert wird. Ebenfalls Tradition: im Milchreis wird eine ganze Mandel versteckt.
© iStock/Deagreez"Risalamande"
Wer die ganze Mandel aus dem "Risalamande" erwischt, bekommt ein kleines Geschenk. Dabei handelt es sich um ein Schokoherz oder Marzipanschwein. Die ganze Mandel prophezeit ebenfalls Glück und die Erfüllung eines lang ersehnten Wunsches. Außerdem ein fester Bestandteil beim dänischen Weihnachtsfest ist der kleine Wichtel (Nisse), der ebenfalls eine Schüssel Milchreis erhält.
© iStock/YEVHEN ANZIN"Träipen" in Luxemburg
In Luxemburg kommen an Weihnachten deftige Speisen auf den Tisch. Traditionell wurde früher vor allem an Heiligabend Blutwurst ("Träipen") mit Stampfkartoffeln und Apfelmus serviert. Inzwischen wird die Blutwurst oft gegen Fondue, Meeresfrüchte oder typische Gerichte aus Luxemburg wie etwa Gromperekichelcher (Kartoffelpuffer), Boxemännercher (Stutenkerle), Glühwäin (Glühwein) und Egg Nogg (ein Drink mit Sahne, Vanille und Rum) ausgetauscht.
© iStock/LarisaBlinova"Bûche de Noël" in Belgien
Zu den kulinarischen Festtagsbräuchen in Belgien zählt ein reichhaltiges Gänge-Menü mit Jagdwild, Braten oder Meeresfrüchten als Hauptspeise. Doch vor allem die Nachspeise kann sich sehen lassen. Denn dafür wird aus Kuchen ein dekorativer Weihnachtsbaumstamm ("Bûche de Noël") gebacken. Für das Dessert wird aus einem Biskuitgebäck ein Baumstamm geformt und dick mit Schokolade glasiert.
© iStock/Marta Ortiz"Glögg"
Zu den Lieblingsgetränken an Weihnachten zählt in Skandinavien sogenannter "Glögg". Bei diesem Getränk handelt es sich um eine skandinavische Version von Glühwein. Für das Rezept wird Rotwein mit Gewürzen wie zum Beispiel Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken oder Bitterorange sowie Zucker gemischt und langsam erwärmt. Getrunken wird der Glögg am liebsten mit geschälten Mandeln und Rosinen im Glas.
© iStock/Angela KotsellBasler Läckerli
Der typische Lebkuchen aus der Schweiz wird nicht nur zur Weihnachtszeit verspeist. Aber vor allen an den Festtagen dürfen Basler Läckerli auf einem Plätzchen-Teller nicht fehlen. Das Gebäck wird aus Mehl, Honig, Zucker, Zitronat, Orangeat, Mandeln, Haselnüssen und Gewürzen gebacken. Danach werden die Lebkuchen mit einer Glasur aus Zucker und Baselbieter Kirsch, dem regionalen Kirschwasser, bestrichen, bevor die Läckerli in kleine Vierecke geschnitten werden.
© iStock/Patrick HoferFrankreich
Auch in Frankreich wird an Weihnachten eine kulinarische Festtafel angerichtet. Zum reichhaltigen Weihnachtsschmaus zählen typische Hauptspeisen wie etwa Truthahn mit Esskastanien-Füllung, ein Masthahn mit Pflaumen gefüllt oder Ente à l'orange. Zu den Beilagen zählen oftmals Austern, gestopfte Gänseleber, glasierte Maronen oder eine Käsevariation. Als Dessert wird auch in Frankreich gerne "Bûche de Noël" serviert.
© iStock/SarsmisChristmas Dinner in England
Auch in Großbritannien wird am Weihnachtsabend sehr oft ein stattlicher und gefüllter Festtagsbraten ("Roast Turkey") mit einer Vielzahl an leckeren Beilagen serviert. Zum Truthahn mit Bratensauce ("Gravy") werden gerne Ofenkartoffeln, Pastinaken, Petersilienwurzel und Möhren gereicht. Ein Highlight des kulinarischen Abends ist jedoch immer die typisch britische Nachspeise: Christmas Pudding.
© iStock/ChoreographChristmas Pudding
Der englische Weihnachtspudding wird traditionell in einem Tuch gedämpft oder im Wasserbad gekocht. Die Zutaten variieren je nach Familienrezept, doch zu den Hauptzutaten zählen immer Trockenfrüchte wie Rosinen, Korinthen, Aprikosen, Pflaumen sowie Nüsse, Butter oder Rindernierenfett, Semmelbrösel, Mehl, Eier und Gewürze. Zum Abschluss wird der Pudding vor dem Servieren noch mit Rum flambiert.
© iStock/Studio-AnnikaWeihnachtskuchen
Anstatt Christmas Pudding wird in England auch sehr oft ein Weihnachtskuchen mit vielen getrockneten Früchten gereicht. Der Kuchen hat eine lange Tradition und besteht neben den Früchten aus blanchierten Mandeln, Walnüssen, Haselnüssen, Zitronat, Orangeat, vielen Gewürzen wie Zimt, Muskatnuss oder Lebkuchengewürz sowie Mehl, Zucker, Eier und Butter. Im letzten Schritt wird der Kuchen typischerweise mit Weinbrand beträufelt sowie mit Aprikosenmarmelade, Marzipan und einer Schicht Fondant bestrichen.
© iStock/AnnaPustynnikovaAmerika
In den USA wird an Weihnachten - und ebenso an Thanksgiving - ebenfalls ein Truthahn mit Füllung gekocht. Für die Füllung werden je nach Geschmack Schweinehack, Kastanien, Semmelbrösel, Orangen- oder Zitronenscheiben oder auch Gemüse wie Zwiebeln, Karotten oder Sellerie gemischt. Dazu passen Cranberry-Soße, Krautsalat, Süßkartoffeln oder anderes Ofengemüse, Rosenkohl und sehr oft auch das beliebte Maisbrot.
© iStock/bhofack2Russland
Russisch-orthodoxe Christen feiern nach einer 40-tägigen Fastenzeit am 7. Januar Weihnachten. Dann kommen reichlich verschiedene Gerichte auf den Weihnachtstisch. Eine Spezialität ist ein Schichtsalat mit Roter Bete und Hering oder Matjes, der auch Matjes beziehungsweise Hering im Pelzmantel genannt wird. Dafür werden Kartoffeln, Rote Beete, Karotten, Zwiebeln, hart gekochte Eier, eingelegte Heringsfilets und Mayonnaise geschichtet und mit Petersilie garniert.
© iStock/Elena RuiWeihnachtskuchen in Italien
Weihnachten ist auch in Italien ein großes Familienfest mit viel Essen. Dazu zählen meist vegetarische Gerichte sowie Fisch und Meeresfrüchte. Zu den beliebten Speisen zählen etwa Spaghetti mit Sardellen, Linguine mit Muscheln oder Risotto mit Lachs. Nicht fehlen darf die auch außerhalb Italiens sehr bekannte Nachspeise ist der Panettone, ein traditioneller Weihnachtskuchen.
© iStock/ViewApartPandoro
Auch der Pandoro ist ein traditionelles Gebäck, das in Italien auf die Weihnachts- oder Neujahrstafel kommt. Es bedeutet übersetzt so viel wie "goldenes Brot". Der süße Hefekuchen wird aus Mehl, Zucker, Eiern, Butter, Kakaobutter sowie Hefe gebacken und soll mit einer Schicht aus Puderzucker an eine verschneite Bergspitze erinnern. Im Geschmack ähnelt der Kuchen sehr dem Panettone, enthält aber im Gegensatz dazu keine kandierten Früchte oder Rosinen.
© iStock/vasantytfSpanien
Auch in Spanien wird neben einer reichlich gedeckten Festtagstafel mit allerlei Vorspeisen und Hauptgerichten vor allem auch den leckeren Nachspeisen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Turrón ist ein weißer Nougat aus Honig, Zucker, Mandeln und Eiweiß. Ebenfalls sehr beliebt: Buñuelos. Je nach Region wird das Schmalzgebäck mal herzhaft mit Kartoffeln, Käse oder Fisch oder süß mit Äpfeln oder Feigen gefüllt.
© iStock/Gonzalo Calle AsprillaStockfisch in Portugal
Zu Weihnachten in Portugal gehört Bacalhau (Stockfisch). Für dieses Rezept werden Kabeljaufilets in Wasser eingelegt und danach je nach Region unterschiedlich weiter verarbeitet. Gerne wird der Fisch mit Orangenschale, Sternanis und Nelken gebraten und mit Bratkartoffeln, Oliven oder Würztomaten verspeist. Ein weihnachtlicher Nachtisch in Portugal ist Bolo Rei, ein sogenannter Königskuchen mit Nüssen und kandierten Früchten.
© iStock/nataliaspbFarofa aus Brasilien
In Brasilien wird Weihnachten mit einem Festtagsbraten wie Pute oder Truthahn gefeiert. Dabei ist vor allem die Füllung des Bratens sehr besonders. Diese wird Farofa genannt und aus geröstetem Maniokmehl, Zwiebeln, Knoblauch, Oliven, Speckwürfeln und Eiern zubereitet. Als Beilagen werden Reis und Kartoffelsalat sowie auch Fisch, Feigen und Datteln serviert.
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