Für mehr Sicherheit

Werden Zebrastreifen bald um 90 Grad gedreht?

05.03.2025 von SWYRL

Geht es nach Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Erfurt, könnten Zebrastreifen in Zukunft auf dem Kopf stehen. Ein Erfurter Ortsteilbürgermeister möchte bereits um 90 Grad gedrehte Zebrastreifen für seinen Ortsteil beantragen.

Zebrastreifen sehen überall in Deutschland gleich aus. Genauso wie in New York, London oder an der berühmten Shibuya-Kreuzung in Tokio. Doch in Erfurt könnte sich das gewohnte Bild der Fußgängerüberwege bald ändern. Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) berichtet, haben Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Erfurt aus dem Fachbereich Stadt- und Raumplanung die Idee, dass um 90 Grad gedrehte Zebrastreifen die Verkehrssicherheit erhöhen könnten. Zum einen würden für Autofahrerinnen und Autofahrer Querstreifen wie eine Art Barriere wirken und "stehen bleiben" signalisieren, zum anderen könnten Längsstreifen Fußgängerinnen und Fußgänger sicher über die Fahrbahn leiten.

Für einen Feldversuch malten die Studentinnen und Studenten auf einem nicht öffentlichen Gelände einen gedrehten Zebrastreifen auf den Boden. Einige Passanten konnten dann den gedrehten Fußgängerüberweg testen. Darunter war auch der Ortsteilbürgermeister Robert Bednarsky, der sich von der Idee angetan zeigte. Laut RND sagte dieser: "Mir leuchtete der Ansatz ein, gedreht ist die Führung des Zebrastreifens doch intuitiver." Deshalb will er nun versuchen, die gedrehten Zebrastreifen für seinen Ortsteil zu beantragen. Das wird jedoch alles andere als leicht, denn dafür müsste die Straßenverkehrsordnung geändert werden.

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Experten sind zwiegespalten

Mehr als den Feldversuch der Studentinnen und Studenten gab es bislang nicht zu gedrehten Zebrastreifen. Ob diese wirklich die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger erhöhen können, ist daher noch nicht erwiesen. Es brauche mehr Daten und mehr Forschung zu dem Thema.

Laut RND äußerte sich auch die Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu der neuartigen Idee. UDV-Leiterin Kirstin Zeidler ist der Meinung, dass eine Änderung der bekannten Zebrastreifen die Verkehrssicherheit auch negativ beeinträchtigen könnte, da diese zu mehr Missverständnissen und so zu mehr Unfällen führen könnten.

In einem Bericht des Fernsehsenders RTL war ein Sprecher des ADAC Nordrhein von der Idee jedoch nicht abgeneigt. Eine veränderte Bodenmarkierung könnte auch für eine höhere Aufmerksamkeit bei Autofahrerinnen und Autofahrern sorgen und so "hemmend" wirken.

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