"Bares für Rares"
Maximilian aus Wiener Neustadt gab in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sofort zu: "Ich finde die Statue nicht so schön." Deshalb sollte sie weg und bloß "nicht mehr mit nach Hause". Das konnte Horst Lichter (Mitte) nur zu gut verstehen. Er dachte sogar, das riesige Kunstwerk sei aus Plastik.
© ZDF"Bares für Rares"
"Ist das aus Kunststoff?", fragte Lichter. Der Künstler war laut Detlev Kümmel bekannt, Figuren auch aus Pappmaché zu fertigen. Doch der voluminöse Mann samt dicker Katze war aus Resin, einem Kunstharz. Sergio Bustamante hatte das Kunstobjekt in Serie entwickelt. Das Erbstück von Maximilian trug die Nummer 21/100.
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Der mexikanische Künstler Bustamante hatte zuerst Architektur studiert, interessierte sich dann aber mehr für die schönen Künste und das Kunsthandwerk. Der Künstler habe schon früh Erfolge mit Einzelausstellungen für seine Gemälde, aber auch Plastiken aus Pappmache, Harz sowie aus Bronze, Holz und Keramik gefeiert, so Kümmel (links).
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Den Mann mit Katze auf dem Arm verortete der Experte in den Surrealismus oder den Phantastischen Realismus. Denn "alles ist etwas überproportional dargestellt", erklärte der Experte. "Zudem verweist das Gesicht auf einen Jungen, aber der restliche Körper auf einen gestandenen Mann. Alles wirkt etwas komisch", fuhr Kümmel fort.
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Die "komische" Art der Figur sei aber durchaus gewollt vom Künstler. Das konnte auch Lichter nachvollziehen, denn "sie ist bunt, sie ist lustig und man schaut gerne drauf". Dem konnte Kümmel nur zustimmen, der den dicken Mitbewohner auf die 1990er-Jahre datierte. Für die kuriose Figur wünschte sich der Verkäufer 1.000 Euro.
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Doch Experte Kümmel setzte höher an, denn "obwohl es sich um ein Multiple handelt, sind alle Exemplare Unikate, die von Hand bemalt wurden". So schätzte er den Wert auf 1.500 bis 2.000 Euro. "Das hört sich besser an", freute sich der Verkäufer und Lichter übergab natürlich die Händlerkarte.
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"Cool", säuselte Susanne Steiger, als sie die stämmige Katzen-Mann-Figur zu Gesicht bekam. David Suppes (links) erkannte das Werk als Kunst und grübelte: "In irgendeiner europäischen Stadt stehen ganz viele davon rum." Sein Kollege Julian Schmitz-Avila schmunzelte: "Du meinst aber nicht die bekannten Nana-Frauen?"
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Nachdem der Verkäufer ein paar Eckdaten zum Künstler und Werk aus der Expertise wiedergegeben hatte, konnten die Händler das "Volumen-Objekt" auch besser einschätzen. Das erste Gebot für das "skurrile Kunstwerk" lieferte Schmitz-Avila (rechts) in Höhe von 420 Euro, denn "420 ist meine Glückszahl", scherzte der Händler.
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Es folgten noch mehrere Gebote bis 670 Euro für die moderne Plastik. Doch dann musste der Verkäufer den Schätzpreis von Kümmel nennen, um weiteres Interesse zu schüren. "Zudem ist der Künstler sehr berühmt", betonte Maximilian. Seine Strategie hatte Erfolg. Schmitz-Avila sprang mit seinem Gebot auf 1.000 Euro: "Das ist aber mein letztes Gebot".
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Das allerletzte Gebot kam von Suppes: 1.200 Euro. Der Verkäufer schien erleichtert. "Ich möchte die Figur nicht mehr mit nach Hause nehmen", stand für ihn von Anfang an fest und so gratulierte er Suppes zu seiner neuen Skulptur. Dem Händler gefielen vor allem die Pastellfarben und: "Jetzt habe ich endlich auch eine Katze."
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Bullen-Statue aus Bronze des Berliner Bildhauers Heinrich Splieth (1920) von Expertin Friederike Werner als individuelle, "sehr naturalistisch wiedergegebene Tierdarstellung" gelobt. Der Wunschpreis lag bei 500 Euro, geschätzt wurden 2.000 bis 2.500 Euro. David Suppes zahlte 2.500 Euro.
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Eine antike Brosche datierte Heide Rezepa-Zabel aufgrund der Diamantrosen im Altschliff sowie dem Rosetten-Design auf die 1870er-Jahre. Für den Schmuck aus 585er Rotgold wünschte sich die Verkäuferin 300 Euro. Die Expertin taxierte auf 450 bis 500 Euro. Susanne Steiger zahlte sogar 700 Euro, denn die Brosche erinnerte sie an den "Sisi-Stern".
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IKEA-Stühle aus Bambus, Rattan und Metall von dem bekannten Designer Mats Theselius aus Schweden stammten laut Detlev Kümmel aus einer limitierten Edition aus dem Jahr 2000. Der Wunschpreis lag bei 1.000 bis 2.000 Euro, Kümmel schätzte 800 bis 1.200 Euro und David Suppes zahlte letztlich 620 Euro.
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Ein Armband im "nonkonformistischen Design" aus 750er Weißgold mit Perlen und Brillanten datierte Rezepa-Zabel auf die rebellischen 1970er-Jahre. Der Schmuck erinnerte an die Punk-Zeit: Es "leistet dem Mainstream Widerstand und feiert Individualität", erklärte die Expertin. Gewünscht wurden 4.000 Euro, geschätzt bis 5.200 Euro. Letztere Summe war das Armband Susanne Steiger dann auch wert.
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