Tag 1 in Berlin

"Perfektes Dinner"-Gastgeber geht völlig unter: "Hätte mich in einer Laber-Show bewerben sollen"

05.06.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

Es ist "Pride Month"-Woche bei "Das perfekte Dinner" in Berlin - und die eröffnet Jan (36) mit einem Drei-Gänge-Menü, das den zeitlichen Rahmen sprengt. Zum Schrecken des Gastgebers sogar schon bei den Vorbereitungen ...

"Chaotisch, verrückt, etwas diffus, spontan", beschreibt sich Jan, der seit 15 Jahren in Berlin-Mitte lebt. "Jeder ist anders, jeder ist ein Individuum", engagiert sich der Stadt- und Regionalplaner in der Community, um Jugendlichen in der Findungsphase zu helfen. Durch seine Teilnahme in der "Pride Month"-Woche will er für mehr Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft werben. Einen Plan für sein "Perfektes Dinner" hat Jan nicht: "Bei mir ist das immer die kreative Chaos-Küche". Die bunte Vielfalt der Hauptstadt soll sein Motto "Janz Berlin is eene Wolke!" widerspiegeln. Es gibt:

  • Vorspeise: Weiße Tomatensuppe mit Currypraline und Brotstick
  • Hauptspeise: Bunte Nudeln mit "sommerlicher" Rinderroulade und Salat
  • Nachspeise: Schokodöner

Um 16.36 Uhr stellt Jan entsetzt fest: "Zeitlich sieht es bei mir ganz schrecklich aus." Die Nervosität steigt, der Druck auch. "Die Zeit läuft mir gerade komplett davon, das hätte ich nicht vermutet." Er versucht, das Beste daraus zu machen: "Ich darf nicht auf die Uhr gucken. Dann kommt die Panik." Jan rotiert in der Küche: "Ich hätte mich in so einer Laber-Show bewerben sollen, aber nicht in so einer scheiß Koch-Show. Ich bin wirklich am Ende!"

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Weiße Tomatensuppe bleibt leider rot

Hilft nichts, die Gäste kommen trotzdem. So queer wie erwartet ist die Truppe gar nicht, denn Sally (34) und Tim (25) leben in Hetero-Beziehungen - was Tobi (37) und Karsten (57) überrascht. "Ich finde das mutig von den beiden, sich in den Löwenkäfig reinzubegeben", zollt Karsten seinen Respekt.

Bei der Vorspeise zeigt sich Jans Kreativität: "Currypraline habe ich noch nirgendwo gegessen. Mir ist das eines Nachts eingefallen." Die besteht aus Wurtsbrät und soll an die Berliner Currywurst erinnern. "Ganz weiß ist es nicht wie angekündigt", schaut Jan bedröppelt in den Topf mit der hellroten Tomatensuppe. Tim ist die Farbe egal: "Er hätte sich mehr auf den Geschmack und auf die Konsistenz fokussieren können."

Für Karsten lohnt der Aufwand nicht: "Habe schon bessere Nudeln gegessen"

Nach der Suppe kommt erst mal lange nichts. "Wir saßen dann da und haben gewartet", zuckt Sally mit den Schultern. "Im Restaurant hätte ich schon den Geschäftsführer am Tisch", fühlt sich Tobi mit seinem Hunger zu lange allein gelassen. Um 21.47 Uhr stehen die selbstgemachten Nudeln in drei Farben sowie eine klassische Roulade auf dem Tisch. "Die ist wie bei meiner Oma", lobt Tim. Der Aufwand mit den drei unterschiedlichen Pastateigen hat sich für Karsten nicht gelohnt: "Ich habe schon bessere Nudeln gegessen."

Tobi lacht, als Jan den Schokodöner auf den Tisch stellt: "Dass er uns da einen Schokospieß hinstellt, hätte ich nicht gedacht." Sally gefällt die Dessert-Idee, das gemeinsame Zubereiten am Tisch jedoch nicht: "Tatsächlich finde ich es am ersten Abend nicht ganz passend." Karsten macht das Belegen seines Milchbrötchens Spaß: "Sehr viel besser als das, was ich mir vorgestellt hatte beim Lesen."

Tisch zu voll, Gläser nicht sauber

"Ich habe mich nicht so hundertprozentig wohlfühlen können", begründet Tobi seine 5-Punkte-Bewertung. "Das ganze Gehetze und immer wieder sagen, dass alles nicht geklappt hat, der Tisch ist zu voll, die Gläser sind nicht sauber", summieren sich die negativen Details. Insgesamt räumt Jan am Auftaktabend 25 Punkte ab.

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