12.02.2025 von SWYRL
Vor Medienhäusern unter anderem in München, Mainz und Unterföhring befinden sich seit Kurzem lilafarbene Holzbalken. Mit ihnen will die Partei Volt auf fehlende Sichtbarkeit in den Medien hinweisen. Der Vorwurf: Berichterstattung zur Bundestagswahl konzentriere sich fast ausschließlich auf etablierte Parteien.
Eineinhalb Wochen vor der Bundestagswahl nimmt der Kampf der Parteien um Sichtbarkeit in den Medien noch mal Fahrt auf. Jetzt hat Volt die Protestaktion "Lila Balken" gestartet. Die laut Eigenbeschreibung "paneuropäische Bewegungspartei" fühlt sich in der Berichterstattung und in Wahlumfragen unterrepräsentiert.
Aus Protest gegen "fehlende Präsenz" hat die Partei nach eigener Auskunft rund 50 lilafarbene Holzbalken vor diversen Medienhäusern in München, Frankfurt, Erfurt, Köln, Mainz und weiteren Städten angebracht. Betroffen sind unter anderem Gebäude des Bayerischen Rundfunks der "Süddeutschen Zeitung", des ZDF sowie der Sendergruppe ProSiebenSAT.1.
"Egal, um welches Thema es geht - die Berichterstattung zur Bundestagswahl konzentriert sich fast ausschließlich auf die etablierten Parteien. Das macht es jungen Parteien wie der zuletzt stark gewachsenen Partei Volt schwer, ihre Themen an die Wählerschaft heranzutragen", heißt es in einer Pressemitteilung von Volt.
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Medien sollen "allen bundesweit antretenden Parteien dieselben Chancen einräumen"
Konkret fordert die Partei, dass "alle elf Parteien, die bundesweit wählbar sind, in jeder Umfrage als Wahlmöglichkeit angeboten werden - und nicht schon im Voraus in der Kategorie 'Sonstige' verschwinden". Dies sei "machbar", sagte Alexandra Lang, Spitzenkandidatin für Volt in Bayern und Direktkandidatin in München-West/Mitte: "Um auf den Missstand in der Wahlberichterstattung hinzuweisen, haben wir die Protestaktion 'Lila Balken' ins Leben gerufen." Die Medien seien verpflichtet, allen bundesweit antretenden Parteien dieselben Chancen einzuräumen.
Volt hat zuletzt einen beachtlichen Zulauf erfahren. Mit über 8.900 Mitgliedern (Stand 10. Februar 2025) hat die 2017 unter dem Eindruck des Brexit gegründete Partei in Deutschland die Freien Wähler überholt. Wichtige Themen für Volt sind eine föderale EU-Reform, Klimaschutz, Bildung und Digitalisierung. Bei den letzten Europawahlen kam Volt bundesweit auf 2,6 Prozent.