Die spektakulärsten Stunts der Filmgeschichte
Als Geheimagent Ethan Hunt rettet Tom Cruise in "Mission: Impossible" mal wieder die Welt - und das Action-Kino womöglich gleich mit. Das Mittel seiner Wahl: halsbrecherische Stunts, die er allesamt selbst ausführt - und das mit mittlerweile 62 Jahren. In "Dead Reckoning", der jüngst bei ProSieben als Free-TV-Premiere lief, sind gleich zwei Szenen enthalten, die sich mühelos einreihen in die Liste der spektakulärsten Stunts der Filmgeschichte.
© 2018 Universal PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
Es sei der "wahrscheinlich größte Stunt der Kinogeschichte", lassen die Macher von "Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins" selbstbewusst wissen. Und fürwahr: Es ist ein Spektakel sondergleichen. Agent Ethan Hunt rast im 2023er-Ableger der Action-Reihe zunächst mit einem Motorrad über eine Klippe in den Bergen Norwegens, ...
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
... fliegt sekundenlang durch die Luft, öffnet dann einen Fallschirm und gleitet zwischen gigantischen Felswänden zu Boden, während sein Bike längst krachend zerschellt ist.
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
Alleine schon der Aufwand, der mit dem Dreh des Klippensprungs verbunden war, ist enorm. Um sich auf das waghalsige Manöver vorzubereiten, absolvierte Perfektionist Cruise, der gerne alles selbst macht, insgesamt über 500 Fallschirm- und etwa 13.000 (!) Motorcross-Sprünge.
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
Zudem wurde in Norwegen über Monate eine riesige Rampe errichtet, für die sämtliche Materialien mit dem Helikopter antransportiert werden mussten. Um die besten Bilder einzufangen, absolvierte Cruise den Stunt übrigens mehrfach.
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
Tom Cruise erklärte, schon als kleines Kind davon geträumt zu haben, mit dem Motorrad über eine Klippe zu springen.
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
Und der Motorrad-Stunt ist wahrlich nicht der einzige, der staunen lässt. In einer anderen, ebenfalls in Norwegen gedrehten Sequenz kämpft Cruise auf einem fahrenden Zug gegen seinen Widersacher. Wahnwitzig: Die Lok samt Wagons wurde extra für den Film gebaut ...
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
... und fürs große Finale von einer (natürlich) eigens gebauten Brücke in England gestürzt.
© Paramount PicturesMission: Impossible - Dead Reckoning Teil eins
Lok geschrottet, Szene im Kasten: Tom Cruise und Regisseur Christopher McQuarrie sind mit ihrer Zerstörungsorgie rundum zufrieden. Gleichzeitig huldigen sie damit einer Ikone des Kinos: Buster Keaton!
© Paramount PicturesBuster Keaton
Buster Keaton war neben Charlie Chaplin und Harold Lloyd der wohl größte Star der Stummfilmzeit - und gilt bis heute als Erfinder des modernen Action-Kinos: In den 20er-Jahren, als der Film noch in den Kinderschuhen steckte, drehte der Mann, der niemals lachte, unzählige waghalsige Stunts, die ihn in Lebensgefahr brachten.
© Hulton Archive/Getty Images)"The General"
In seinem Film "The General" (1926) ließ Keaton eine echte Lokomotive, die "Texas", in einen Fluss stürzen. Es war einer der teuersten "Spezialeffekte" der Stummfilmzeit. Erst Jahre später übrigens wurde das Wrack der Lokomotive aus dem Fluss geborgen. Überhaupt war "The General" voller atemberaubender Stunts. In einer anderen Szene sieht man Keaton, wie er auf Bahngleisen spaziert, nur um wenig später vom Gleisräumer eine Dampflokomotive fast aufgespießt zu werden. Dennoch wurde der Film ein Flop.
© Hulton-Deutsch Collection/CORBIS/Corbis via Getty ImagesBuster Keaton
Keatons Stunts waren kunstvoll choreografierte Meisterwerke - und machten eine exakte Planung notwendig. In dieser legendären Szene aus dem Film "Steamboat Bill, Jr." (1928) musste Keaton bewegungslos an einem vorher genau festgelegten Platz stehen.
© Laser ParadiseBuster Keaton
Denn die aus massiven Ziegel gefertigte Hausfassade hinter ihm macht sich in einem Sturm plötzlich selbstständig und fällt zu Boden.
© Laser ParadiseBuster Keaton
Durch die einzige Öffnung in der Fassade, ein Fenster ohne Scheibe, taucht Keaton zum Schluss unversehrt wieder auf. Wäre Keaton nur in paar Zentimeter weiter rechts oder links gestanden, wäre die Fassade auf ihn gestürzt - und hätte ihn erschlagen.
© Laser ParadiseTom Cruise
Apropos gefährlich: Eigentlich hätte Tom Cruise bei diesem Sprung für "Mission Impossible: Fallout" (2018) mit den Armen voran an einer Brüstung des Hauses landen sollen. Stattdessen traf er die Wand zuerst mit dem Fuß, der durch den Aufprall unnatürlich verdreht wurde. "Ich wusste sofort, dass mein Knöchel gebrochen ist und wollte das wirklich nicht noch mal drehen, darum machte ich einfach weiter", erklärte Cruise in einer TV-Show.
© 2018 Paramount PicturesTom Cruise
Ebenfalls beeindruckend: Bei einer Szene in "Mission: Impossible - Phanton Protokoll" (2011) klebt und schwingt Cruise am Burj Khalifa, ehe er an der Glasfassade des höchsten Gebäudes der Welt herunterrennt. Die Halteseile wurden später natürlich wegretouschiert, die Schmerzen blieben. Immer wieder ließ der Wind den Schauspieler gegen die Scheiben knallen.
© Paramount Home EntertainmentTom Cruise
Noch so eine irre Cruise-Aktion: Für "Mission: Impossible - Rogue Nation" (2015) ließ er sich an einen startenden Airbus A400 binden.
© 2015 Paramount Pictures / Bo BridgesThe Dark Knight
Aber auch andere Filmemacher haben Unglaubliches geleistet - wie etwa Christopher Nolan. Für seinen berühmten "Truck Flip" in "The Dark Knight" (2008) ließ der Regisseur einen echten Laster durch die Luft segeln. Ein im Boden versenkter Hubkolben katapultierte den Truck mithilfe einer Sprengladung in die Höhe. Dabei saß Stuntman Jim Wilkey hinterm Steuer.
© Warner Bros. PicturesInception (2010)
Die Gesetze der Physik hob Regisseur Christopher Nolan auch in "Inception" meisterlich auf. Er ließ eine überdimensionierte Trommel errichten, in denen die Schwerkraftverhältnisse rasch wechselten und die Schauspieler buchstäblich die Wände hochgingen. In einer anderen Röhre schwebten sie völlig schwerelos.
© WarnerDeath Proof - Todsicher (2007)
Stuntman Mike (Kurt Russell) geht in Quentin Tarantinos "Death Proof - Todsicher" mit einem Chevrolet Nova und in einem Dodge Charger auf Mädchenjagd. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass sich eine Gruppe von Frauen wehrt!
© StudiocanalDeath Proof - Todsicher (2007)
In einem irren Stunt hängt Zoe Bell (links) auf der Motorhaube eines Muscle Cars, das 160 Kilometer pro Stunde fährt - gesichert nur von ein paar Gurten. Für diese waghalsige Aktion erhielt sie den Taurus Stunt Award - quasi der Oscar der Stunt-Branche.
© ARD Degeto / Weinstein Global Film / A. Cooper SMPSPBen Hur
Die legendäre Wagenrennen-Szene aus dem Epos "Ben Hur" ist wohl bis heute eine der aufwendigsten Szenen der Filmgeschichte. Drehzeit: 10 Wochen! Kosten: vier Millionen US-Dollar - 1959 eine astronomische Summe. Der erfahrene Stunt-Veteran Joe Canutt orchestrierte die Szenen, in denen die Streitwagen meist von den Darstellern selbst gelenkt wurden. In einer Szene kam Canutt buchstäblich selbst unter die Räder.
© ARTE France / Warner BrosMad Max: Fury Road
Einmal durch die Wüste und zurück - und das in einem Höllentempo! "Mad Max: Fury Road" ist eine einzige Verfolgungsjagd - und reich an spektakulären Szenen, die von über 150 Stunt-Leuten realisiert wurden. Am gefährlichsten waren jene Aktionen, bei denen die sogenannten Polecats zum Einsatz kamen. Die Stangenakrobatik bei voller Fahrt orientierte sich am Cirque du Soleil.
© WarnerAssassin's Creed
Der Todessprung oder "Leap of Faith" ist das Erkennungsmerkmal der Videospiel-Reihe "Assassin's Creed" schlechthin: Die Helden und Heldinnen stürten sich dann aus luftiger Höhe in die Tiefe - und landen meist butterweich in einem Heuhaufen.
© Ubisoft"Assassin's Creed"
Für die Kinoverfilmung "Assassin's Creed" wagte Stuntmen Damien Walters das Unglaubliche: Er sprang aus einer Höhe von 40 Metern ohne Sicherheitsleine in die Tiefe - einer der höchsten Free Falls in der Kinogeschichte. Waghalsiger war nur einer: Dar Robinson war einst der bestbezahlte Stuntman in Hollywood. Für den Burt-Reynolds-Film "Sharky und seine Profis" (1981) sprang er aus einem Hotelfenster mehr als 65 Meter ungesichert in die Tiefe.
© ProSieben / 2016 Twentieth Century Fox Film Corp. / Ubisoft Motion Pictures Assassin's Creed / Kerry BrownJames Bond 007 - GoldenEye (1995)
Klar, er darf hier nicht fehlen: James Bond. Für die mittlerweile 25 Filme wurden wahrlich spektakuläre Szenen gedreht. Hervorzuheben ist jedoch ein Stunt aus "GoldenEye" (1995) mit Pierce Brosnan als 007.
© FoxJames Bond 007 - GoldenEye (1995)
Zu Beginn des Films stürzt sich der MI6-Agent (verkörpert vom Stuntman Wayne Michaels) die Mauer des Verzasca Staudamms in der Schweiz hintunter. Mit seinem 230-Meter-Sprung stellte Wayne damals sogar einen Weltrekord auf. Um jedoch zu verhindern, dass er gegen die Mauer knallte, wurde eine Plattform errichtet, die noch heute von Bungie-Jumpern aus aller Welt genutzt wird.
© eriktham/thamerpicPolice Story (1985)
Jackie Chan hat in seinem Leben vor der Kamera unglaubliche Stunts bewerkstelligt - doch einer seiner besten (und gefährlichsten) ist in "Police Story" (1985) zu sehen: In einem Shopping Center rutscht er - ungesichert! - mehr als 30 Meter an einer mit zahllosen Glühbirnen gespickten Metallstange in die Tiefe, kracht durch eine Glasplatte am Boden und landet in einem Verkaufsstand. Trotz Verbrennungen zweiten Grades und eines lädierten Beckens führte er dem Stunt dreimal aus.
© Asia Filmfest