tefan Raab und Lena Meyer-Landrut
So sehen Sieger aus: 2010 gewann Lena Meyer-Landrut mit "Satellite" den Eurovision Song Contest - auch dank tatkräftiger Unterstützung von Stefan Raab. Raab sucht in diesem Jahr bei "Chefsache ESC" wieder einen deutschen Starter. Das scheint nötig beim Blick auf die Bilanz der Jahre seit Lenas Triumph.
© 2010 Getty Images/Getty Images2010: Lena - Platz 1
Es war damals der erste deutsche Sieg seit 27 Jahren, der zweite überhaupt und bis heute der letzte: Neunmal bekam Lenas Titel "Satellite" 2010 die Höchstwertung von zwölf Punkten, mit insgesamt 246 Punkten fuhr die damals 19-Jährige einen ungefährdeten Sieg ein.
© Rolf Klatt/Getty Images2011: Lena - Platz 10
Im Vorfeld waren nicht alle von der Idee überzeugt, Lena beim Eurovision Song Contest 2011 ihren Titel verteidigen zu lassen. Im Endeffekt erzielte die Sängerin aber ein - zumal mit Blick auf die Platzierungen der folgenden Jahre - achtbares Ergebnis: Mit "Taken By A Stranger" landete sie auf Platz zehn.
© Sean Gallup/Getty Images2012: Roman Lob - Platz 8
2012 wurde der deutsche Beitrag erneut in Zusammenarbeit von ARD und ProSieben gesucht - allerdings ohne die Mithilfe von Stefan Raab. Unter Aufsicht von Jurypräsident Thomas D wurde Roman Lob "Unser Star für Baku" und schaffte mehr als nur einen Achtungserfolg. Mit dem von Jamie Cullum co-komponierten Song "Standing Still" erreichte er Platz acht.
© Pablo Blazquez Dominguez/Getty Images2013: Cascada - Platz 21
2013 übernahm erneut der NDR die Suche nach dem deutschen Beitrag in Alleinregie: Im Vorentscheid "Unser Star für Malmö" setzte sich Cascada in der Gesamtwertung aus Radiohörern, Zuschauer- und Juryvoting durch. Dass der Dancefloor-Act mit Sängerin Natalie Horler zuvor schon international bekannt war, half allerdings nicht: Für "Glorious" reichte es nur für Platz 21.
© Ragnar Singsaas/Getty Images2014: Elaiza - Platz 18
Überraschend setzte sich das zuvor unbekannte Indie-Folk-Trio Elaiza beim deutschen Vorentscheid 2014 gegen etablierte Acts wie Santiano und Unheilig durch. Im Finale in Kopenhagen hatten die Newcomerinnen aber keine Chance und belegten mit "Is It Right" einen enttäuschenden 18. Platz.
© Ragnar Singsaas/Getty Images2015: Ann Sophie - Platz 25
Waren die Vorzeichen von vornherein schlecht? 2015 setzte sich "The Voice"-Gewinner Andreas Kümmert im deutschen Vorentscheid durch, verzichtete dann aber darauf, Deutschland beim ESC in Wien zu vertreten. Die Zweitplatzierte Ann Sophie rückte nach und ging mit "Black Smoke" komplett unter, mit null Punkten belegte sie den 25. und damit letzten Platz.
© Nigel Treblin/Getty Images2016: Jamie-Lee - Platz 26
Bei "The Voice of Germany" und im deutschen Vorentscheid hatte "Manga-Mädchen" Jamie-Lee die Fernsehzuschauer begeistert, auf Europa wollte der Funke aber nicht überspringen: Auch sie belegte mit ihrem Titel "Ghost" als 26. den letzten Platz beim ESC in Stockholm, bekam aber immerhin elf Punkte.
© Michael Campanella/Getty Images2017: Levina - Platz 25
Neues Auswahlverfahren: Unter zahlreichen Newcomern setzte sich 2017 Sängerin Levina durch, ihr Titel "Perfect Life" wurde ebenfalls beim Vorentscheid ausgewählt. Von Erfolg gekrönt war auch dieses Vorgehen nicht: Levina belegte beim Finale in Kiew Platz 25 und wurde Vorletzte.
© Michael Campanella/Getty Images2018: Michael Schulte - Platz 4
Eine internationale Jury, die TV-Zuschauer und ein Eurovision-Panel waren sich 2018 beim deutschen Vorentscheid einig und setzten ihn alle auf Platz eins: Michael Schulte und sein Titel "You Let Me Walk Alone" schafften dann auch beim ESC-Finale in Lissabon ein hervorragendes Ergebnis - Platz vier bedeutete die beste Platzierung seit Lenas Sieg.
© 2018 Getty Images/Pedro Gomes2019: S!sters - Platz 25
Für einen guten ESC-Titel gibt es kein Patentrezept: 2019 wurden das Duo S!sters und sein Titel "Sister" im gleichen Auswahlverfahren ermittelt wie im erfolgreichen Vorjahr. Die Sängerinnen Laura Kästel und Carlotta Truman belegten dennoch nur den 25. und damit vorletzten Platz, nachdem sie in der Publikumswertung keinen einzigen Punkt bekommen hatten.
© Michael Campanella/Getty Images2020: Ben Dolic
Ob es eine erneute Pleite gewesen wäre? Aufgrund der Corona-Pandemie fiel der Eurovision Song Contest 2020 aus, Ben Dolic, der bei "The Voice Of Germany" den zweiten Platz belegt hatte und vorab als deutscher Teilnehmer festgelegt wurde, konnte sich mit seinem Titel "Violent Thing" nicht dem Wettbewerb stellen.
© Christian Marquardt/Getty Images2021: Jendrik - Platz 25
Auch 2021 wurde der deutsche Beitrag von zwei unabhängigen Jurys ausgewählt: Jendrik legte beim ESC in Rotterdam einen knallbunten Auftritt hin, er und sein Titel "I Don't Feel Hate" fielen dennoch durch. Er bekam keine Punkte in der Publikumswertung, Platz 25 hieß es am Ende - Vorletzter.
© Dean Mouhtaropoulos/Getty Images2022: Malik Harris - Platz 25
2022 versuchte es der NDR erneut mit einer klassischen Vorentscheid-TV-Show: Bei "Germany 12 Points" setzte sich Malik Harris im Zuschauer- und Onlinevoting durch. Er und sein Titel "Rockstars" waren aber meilenweit von den erhofften Höchstwertungen entfernt. Vom europäischen Publikum gab es magere sechs, von den Jurys keine Punkte, Harris belegte den 25. und damit letzten Platz.
© Giorgio Perottino/Getty Images2023: Lord Of The Lost - Platz 26
Sie hatten sich ganz schön ins Zeug gelegt, doch es half nichts. Die deutsche Dark-Rock-Band Lord Of The Lost konnte weder die Jury noch das Publikum mit ihrem Auftritt überzeugen. Am Ende gab es nur 18 Punkte - drei von der Jury, 15 in der Publikumswertung. Damit kamen die düsteren Rocker nicht über den letzten, 26. Platz hinaus.
© 2023 Getty Images/Anthony Devlin2024: Isaak - Platz 12
"Let's see how far it goes!", hatte Isaak im Januar 2024 auf seinem Instagram-Account gepostet, als er noch nicht einmal den deutschen Vorentscheid gewonnen hatte. Beim ESC-Finale in Malmö ging es für den heute 30-Jährigen recht weit, nicht jedoch bis an die Spitze. Mit seinem Song "Always On The Run" erreichte Isaak dank 117 Punkten den 12. Rang. Respektabel.
© 2024 Getty Images/Martin Sylvest AndersenWar früher alles besser?
Dreimal Vorletzter, dreimal Letzter: Das deutsche Abschneiden beim Eurovision Song Contest in den letzten 15 Jahren ist historisch schlecht. Vorher belegten in der fast 60-jährigen Geschichte des Liederwettbewerbs nur wenige deutsche Acts einen der letzten drei Plätze. Drittletzte wurden die No Angels 2008 (Bild), Joy Fleming 1975 und Ulla Wiesner 1965.
© Krafft Angerer/Getty ImagesWar früher alles besser?
Den vorletzten Platz belegte Deutschland vor den Debakeln der letzten Jahre nie, allerdings zweimal den allerletzten Platz: DSDS-Teilnehmerin Gracia (Bild) wurde 2005 24., das Duo Stone & Stone erreichte 1995 mit nur einem Punkt Platz 23.
© Sean Gallup/Getty ImagesChefsache ESC
Wird nun wieder alles besser, da Stefan Raab den Lieder-Wettbewerb zur "Chefsache ESC" macht? RTL zeigt die drei Vorentscheid-Shows am 14., 15., und 22. Februar, jeweils live ab 20.15 Uhr.
© RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen