Insel der Hundertjährigen
Auf Okinawa ist es nichts Besonderes, 100 Jahre alt zu werden. Viele Menschen auf der Insel erreichen dieses stolze Alter. Deshalb wird die japanische Insel im Ostchinesischen Meer auch "Insel der Hundertjährigen" genannt. Woran liegt es, dass die Menschen dort so alt werden? Wir lüften das Geheimnis der Hundertjährigen und verraten schon mal: Es hat mit der Ernährung zu tun!
© iStock/real444Nachahmenswert
Gesundheit bis ins hohe Alter: Das erreichen Okinawas Bewohner vor allem durch ihre pflanzenbetonte, nährstoffreiche und maßhaltende Ernährungsweise. Besonders sticht dabei der Ort Ogmi hervor, in dem die meisten Hundertjährigen leben. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die Insulaner so selten krank werden und so alt werden. Die Okinawa-Diät findet deshalb weltweit Nachahmer.
© iStock/segawa7Was ist erlaubt?
Bei der Okinawa-Diät stehen Lebensmittel im Mittelpunkt, die bei einer geringen Kaloriendichte zugleich einen hohen Nährstoffwert haben. Es darf viel Blatt- und Wurzelgemüse gegessen werden, aber auch Soja-Produkte, Fisch und Meeresfrüchte. Süßkartoffeln, Goya-Gurken, Tofu, Miso und Meeresalgen spielen eine wichtige Rolle. All diese Lebensmittel fördern die Gesundheit und beugen Übergewicht vor.
© iStock/GI15702993Grundprinzip des Maßhaltens
Bei der Okinawa-Diät geht es aber um mehr als nur darum, bestimmte Lebensmittel zu bevorzugen. Auch das Maßhalten ist ein wichtiges Prinzip der Ernährungsweise. Die Grundregel der Diät lautet "Hara Hachi Bu", was bedeutet, dass man bereits dann zum Essen aufhören sollte, wenn der Magen zu 80 Prozent gefüllt ist. Dadurch nehmen die Menschen auf Okinawa deutlich weniger Kalorien zu sich.
© iStock/sunabesyouViel Gemüse
Gemüse ist der größte Bestandteil des Speiseplans der Okinawaner. Es liefert Vitamine, Mineralien und Antioxidantien und ist damit maßgeblich für die überdurchschnittlich hohe Gesundheit und Lebenserwartung der Menschen verantwortlich. Süßkartoffeln, Blattgemüse, Gurken, Zucchini, Auberginen, Algen und lokale Gemüsesorten sind nährstoffreich und zugleich kalorienarm.
© iStock/okimoWichtige Nebenrolle: Obst
Obst steht ebenfalls täglich auf dem Speiseplan der Okinawaner. Es liefert natürlichen Zucker und wichtige Nährstoffe. Papayas, Orangen und Aprikosen sind auf der Insel heimische Früchte, die nicht nur lecker schmecken, sondern auch reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien sind. Ergänzen Sie Ihren Speiseplan daher am besten mit einigen kleinen Portionen Obst pro Tag.
© iStock/Promo_LinkSojaprodukte
Auch Soja-Produkte wie Tofu und Miso werden auf der Insel gerne gegessen. Sie liefern pflanzliches Eiweiß. Im Vergleich zu tierischen Proteinen enthalten Sojaprodukte weniger Kalorien und ungesunde Fette, was vor allem der Herzgesundheit zuträgt. Besonders gesundheitsfördernd sind die in Tofu und Miso enthaltenen Isoflavone, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken.
© iStock/Liudmila ChernetskaOmega-3-Fettsäuren
Sicherlich wissen Sie bereits, wie wichtig Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheit sind: Sie fördern die Gehirnfunktion, beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und lindern Entzündungen. Fisch und Meeresfrüchte enthalten reichlich Omega-3-Fettsäuren und sind deshalb ein wichtiger Teil der Okinawa-Diät. Vor allem fetthaltige Fischsorten wie Lachs oder Makrele sind reich an Omega-3-Fettsäuren.
© iStock/Olesia ShadrinaKeine tierischen Proteinquellen
Was in unserer westlichen Ernährung oft ein Hauptbestandteil (und auch ein Hauptgrund für die weite Verbreitung von Herz-Kreislauf-Problemen) ist, wird in der Okinawa-Diät ganz weggelassen oder nur in sehr geringen Mengen verspeist: Fleisch und Milchprodukte. Proteine werden stattdessen durch Soja oder Hülsenfrüchte aufgenommen, was wesentlich gesünder ist und vor allem das Herz schont.
© iStock/AlexPro9500Reis- und Getreidekonsum beschränken
Anders als in vielen anderen asiatischen Küchen ist Reis auf Okinawa nicht das Grundnahrungsmittel schlechthin. Als Ballaststoffquelle werden Süßkartoffeln vorgezogen. Diese und andere stärkehaltige Gemüsesorten sind nährstoffreicher und machen länger satt als Reis und sonstige Getreideprodukte. Der Konsum von Reis und Getreide wird daher auf ein Minimum beschränkt.
© iStock/gyroZuckerhaltige Lebensmittel meiden
Dass Zucker ungesund ist, wissen wir alle. Logisch also, dass er kein Teil der gesunden Okinawa-Ernährung ist. Zuckerhaltige Lebensmittel enthalten viele Kalorien und lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und wieder abfallen. Anstelle von stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zuckergehalt können Sie auf natürliche Süße aus Früchten setzen.
© iStock/KiwisGesunde Fettquellen
Neben ungesunden Fetten gibt es auch gesunde, und die sind ein wichtiger Teil der Okinawa-Diät. Sie sind reichlich in Fisch, Soja und Nüssen enthalten. Hier im Westen nehmen wir viel zu viele tierische Fette zu uns. Eine hohe Zahl an Herzinfarkten und Schlaganfällen ist die Folge davon. In Okinawa dagegen sind diese Erkrankungen kaum verbreitet, was Mitgrund für die hohe Lebenserwartung ist.
© iStock/RoxillerKalorienarm, nährstoffreich
Weniger ist mehr: In der Okinawa-Diät wird auf Lebensmittel mit einer geringen Kaloriendichte gesetzt. Der Nährstoffgehalt der Produkte ist dennoch hoch, sodass die Menschen keinen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen fürchten müssen. Die Lebensmittel halten lange satt und die Okinawaner bleiben, ganz ohne Verzicht zu üben, schlank und gesund.
© iStock/sunabesyouKräuter und Gewürze
Auch Kräuter und Gewürze spielen in der Okinawa-Diät eine Rolle. Sie tragen sowohl zum Geschmack der Speisen bei als auch zur Förderung der Gesundheit. Kurkuma etwa wirkt entzündungshemmend und senkt damit das Risiko für chronische Krankheiten. Einen ähnlich positiven Effekt hat Ingwer. Auch Knoblauch, Shiso (Perilla-Blätter), Sansho-Pfeffer und Koriander kommen zum Einsatz.
© iStock/PhotopipsBewegung an der frischen Luft
Die Bewohner Okinawas halten sich nicht nur durch ihre ausgesprochen gesunde Ernährung fit. Auch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft gehört zu ihrem Lebensstil. So ist etwa Gartenarbeit ein fester Bestandteil Ihres Alltags, da viele Oninawaner ihr eigenes Gemüse anbauen. Bewegung fördert die Durchblutung, die Herzgesundheit und das geistige Wohlbefinden.
© iStock/mykeyrunaGeselligkeit
Die Mittagspause ausfallen lassen und schnell vor dem Rechner essen, um Zeit zu sparen? Lieber nicht! Gemeinsames Essen trägt nachweislich zur Zufriedenheit bei und gehört zur Kultur Okinawas. Gespräche und soziale Interaktion zu Tische sorgen auch dafür, das langsamer gegessen wird.
© iStock/RawpixelVorbildlich
Sieht ganz so aus, als ob wir Europäer viel lernen könnten von den Okinawanern. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Volkskrankheiten schlechthin hierzulande. Sie sind auf Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Übergewicht zurückzuführen. Die Insulaner machen uns vor, wie es besser geht. Ihre Ernährungsweise ist somit ein wirklich gutes Vorbild, bei dem es um mehr als nur ums Abnehmen geht.
© iStock/monkeybusinessimagesOkinawa-Lifestyle
Die Okinawa-Diät ist mehr als nur eine Diät: Sie ist ein Lebensstil und eine Lebenshaltung. Sich für das Essen Zeit nehmen, in Gesellschaft anderer speisen, Bewegung an der frischen Luft, die zugleich einen Sinn hat (wie etwa Gärtnern), sich selbst maßregeln - all das sind wichtige Aspekte der Okinawa-Lebensweise, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen.
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